Eskalation auf Schalke: Reis suspendiert Fährmann für das Wehen-Spiel

Der Ärger um Ralf Fährmann nimmt ungeahnte Ausmaße an. In der Partie am Samstag beim SV Wehen Wiesbaden (2. September, 13 Uhr) steht der 34 Jahre alte Torhüter nicht im Kader des FC Schalke 04. Thomas Reis (49) verzichtet in dem Duell beim Aufsteiger auf den Routinier.
Am Freitag gab der S04-Trainer die Namen der Spieler bekannt, die die Reise in die hessische Landeshauptstadt antreten. Fährmanns Name war nicht darunter. Die Suspendierung dürfte Folge der heftigen Kritik von dessen Berater Stefan Backs sein, der die Verbannung seines Klienten auf die Reservebank monierte. „Es ist nicht akzeptabel und nicht nachvollziehbar, dass man nun wieder einen Wechsel vornimmt – ohne es auch sauber mit Ralf zu kommunizieren. So wird eine Schalke-Legende zerstört“, hatte Backs dem Fachblatt gegenüber erklärt.
Da Fährmann zu Saisonbeginn noch unter den Nachwehen einer Verletzung und einer Zahn-OP zu leiden hatte, stellte Reis Neuzugang Marius Müller zwischen die Pfosten. Der 30-Jährige machte seine Sache ausgesprochen gut und blieb die Nummer eins –auch als Fährmann wieder fit war. Der langjährige Stammkeeper musste mit der Rolle eines Bankdrückers vorliebnehmen. Doch selbst diese dürfte Fährmann zunächst verloren haben.
„So eine Situation bringt keine Gewinner hervor”
Auf der Pressekonferenz am Donnerstag hatte Reis seine Unzufriedenheit über die Entwicklung kundgetan. „Ich kenne diese Person nicht und habe mit Herrn Backs nicht einmal gesprochen“, urteilte er über Fährmanns Berater und betonte: „Es ist sehr schade, dass es medial ausgetragen wurde, da hätte man auch andere Wege wählen können. So eine Situation bringt keine Gewinner hervor.” Der Schalke-Trainer weiter: „Es war nicht das erste Mal, bei anderen Vereinen sind ähnliche Dinge vorgefallen. Ich habe die Aufgabe, die Mannschaft vorzubereiten, auch wenn sowas nicht förderlich ist.”
Die Suspendierung soll laut Sport Bild lediglich für die Partie in Wiesbaden gelten. Nach der Begegnung pausiert die 2. Bundesliga aufgrund von Länderspielen. Weiter geht es erst am 16. September, wenn die Königsblauen um 20.30 Uhr auf den 1. FC Magdeburg treffen. Ausreichend Zeit, damit sich die Gemüter wieder ein wenig beruhigen. Förderlich für die Leistung ist dieser Streit sicherlich nicht.