Ouédraogos Spagat zwischen Schule und Schalke: So geht das Top-Talent seine Profi-Karriere an
Gleich bei seinem Debüt in der 2. Bundesliga bewies er seine Qualitäten. Assan Ouédraogo schlug gegen die Abwehrspieler des Hamburger SV einen Haken und versenkte die Kugel mit einem platzierten Abschluss zum zwischenzeitlichen 1:1 im Tor der Elbstädter. Auch gegen den 1. FC Kaiserslautern (3:0) berief Chef-Trainer Thomas Reis (49) den 17-Jährigen in die Startelf. Doch Ouédraogo muss nicht nur auf dem grünen Rasen Leistung bringen.
Seit dem 7. August läuft in Nordrhein-Westfalen wieder der Schulbetrieb. Für den Schalker Youngster bedeutet das ein Spagat zwischen Lernen und Profi-Fußball. Ouédraogo besucht die 12. Klasse der Gesamtschule Berger Feld. Dort nahmen auch einst Manuel Neuer (37) und Julian Draxler (29) am Unterricht teil.
„Heute ist Assan direkt von der Schule zum Training gekommen“, verriet Lizenzspieler-Leiter Gerald Asamoah (44) am Montag den Ruhr Nachrichten. Aufgrund der Doppelbelastung wollen die Verantwortlichen des Revierklubs genau hinschauen, ob der Youngster eine Pause benötigt. Das könnte laut WAZ bereits am Freitag im DFB-Pokal bei Eintracht Braunschweig (11. August, 20.45 Uhr) der Fall sein.
Vergleich mit einem Europameister
Asamoah erzählt, wie der Tagesablauf des 17-Jährigen vor den Sommerferien ausgesehen habe. So sei Ouédraogo „morgens in der Schule“ gewesen und abends „zum Training der U19 gekommen“. Nun sei es so, dass der Youngster morgens die Schule besuche, dann am Vormittagstraining der Profis teilnehme und anschließend wieder zur Schule gehe. Der erfahrene Ex-Profi weiß, dass dies nicht einfach für einen Teenager ist. „Die Frage ist: Wie kommt der Junge damit klar?“, gibt Asamoah zu bedenken. „Du musst jeden Tag wieder um 6 Uhr aufstehen, bist in der Schule auf einmal der Star, die Mitschüler bequatschen dich.“
Der Lizenzspieler-Leiter der Königsblauen bezeichnet seinen Schützling als „bodenständig“, weiß aber auch, dass für Ouédraogo alles neu sei. Für Asamoah steht fest: „Unser Auftrag ist es auch, ihn zu schützen.“ Dies könnte etwa bedeuten, dass der 17-Jährige in Braunschweig zunächst auf der Bank sitzt und einem erfahreneren Mitspieler Platz macht.
TV-Experte und Ex-Nationalspieler Dietmar „Didi“ Hamann (49) ist sich sicher: „Diese kurzen, unberechenbaren Bewegungen, dieses Unbekümmerte. Solche Jungs muss man machen lassen, Spaß haben lassen.“ Hamann vergleicht Ouédraogo in der Bild-Zeitung bereits mit Europameister Mehmet Scholl (52).
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