„Jeder kennt seine Rolle“ – Hechelmann über die ersten Wochen im neuen Amt
Andre Hechelmann bekam keine Schonzeit. Der neue Sportdirektor des FC Schalke 04 ist noch keine vier Wochen im Amt. Zusammen mit Sportvorstand Peter Knäbel (56) und seinem Team muss der 38-Jährige sogleich einen starken Kader für die 2. Bundesliga zusammenstellen.
Im Interview mit dem Kicker erläutert Hechelmann, wie er bei der Suche nach neuen Spielern vorgeht. Zwar fehle auf Schalke noch ein Nachfolger für ihn als Chef-Scout, doch das sei unproblematisch, beteuert der Sportdirektor. Schließlich verfüge der Revierklub über fünf festangestellte Scouts. Diese seien vor allem in Ländern Nord- und Mitteleuropas auf Spielerbeobachtung.
„Wir decken die skandinavischen Länder und die Benelux-Staaten ab, außerdem die Ligen in Frankreich, Österreich, Tschechien, der Schweiz oder der Slowakei. Kernmarkt ist und bleibt der deutsche“, erklärt Hechelmann. „Die Märkte sind klar zugewiesen, jeder kennt seine Rolle.“ Der 38-Jährige freut sich über seine Beförderung: „In der Rolle des Chefscouts war ich in erster Linie Zulieferer und Ratgeber, künftig kann ich noch mehr mitgestalten und mitentscheiden. Die eigene Stimme ist in der Entscheidungsfindung jetzt noch etwas lauter.“
Gegenseitiger Respekt ist wichtig
Er sei aber keiner, der alleine im „stillen Kämmerlein“ seine Entscheidungen treffe, betont der Unterfranke. „Wir wollen als Team agieren und alle Kompetenzen, die wir im Transfer-Team haben, nutzen“, führt der 38-Jährige im Gespräch mit dem Fachblatt aus. „Durch meine Tätigkeit im Scouting kenne ich die Märkte wahrscheinlich am tiefsten, daher weiß ich, dass meine Meinung hochgeschätzt wird, wenn wir eine Entscheidung treffen.“
In den vergangenen Tagen verpflichtete Schalke 04 zahlreiche Spieler: Ron Schallenberg (24) kam vom SC Paderborn, Paul Seguin (28) von Union Berlin, Marius Müller (29) vom FC Luzern und Bryan Lasme (24) von Arminia Bielefeld. Die Neuzugänge gaben sich fast die Klinke der Schalker Geschäftsstelle in die Hand. „Die Quote erhalten wir pro Woche sicher nicht aufrecht“, verrät Hechelmann mit einem Grinsen. „Wir freuen uns, dass wir auf Schlüsselpositionen wie im zentralen Mittelfeld, auf dem offensiven Flügel und im Tor die Planstellen schließen konnten, die in unserer Struktur noch offen waren. Um die übrigen werden wir uns nun kümmern.“
Bei Verhandlungen könne es „durchaus auch mal bestimmt“ werden, betont Hechelmann, ergänzt jedoch: „Wichtig ist, dass man sich gegenseitig respektiert.“