Alfred Hitchcock hätte nicht besser Regie führen können. In einem hochspannenden Match siegte Schalke 04 beim 1. FSV Mainz 05 mit 3:2 (1:0). Bülter (26. Minute), Krauß (60.) und noch einmal Bülter per Foulelfmeter in der 12. Minute der Nachspielzeit trafen für Königsblau. Barreiro (53.) und Aaron (70.) glichen für die Rheinhessen zweimal aus.
Thomas Reis baute die Mannschaft im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Werder Bremen auf zwei Positionen um – beide in der Abwehr. Yoshida und Uronen nahmen auf der Bank Platz. Für sie rotierten van den Berg und der genesene Brunner in die Startelf.
Schalke begann mutig und versuchte, die Mainzer bereits früh im Spielaufbau zu stören. In der ausgeglichenen Anfangsphase setzten die Gäste auch in der Offensive Akzente, etwa bei einem raschen Konter über Zalazar (6. Minute) oder einer abgefälschten Flanke von Bülter (16.). Den mindestens 4000 mitgereisten Fans der Königsblauen gefiel die Vorstellung ihrer Elf und feuerten sie daher lautstark an.
Nach 20 Minuten meldeten sich die Mainzer bei Schwolow an. Onisiwo zog im Strafraum ab. Doch Schalkes Schlussmann parierte den Schuss ins rechte untere Eck.
In der 26. Minute schlug Schalke zu. Zalazar setzte mit einem Steckpass Bülter auf der linken Seite in Szene. Der bat Hanche-Olsen zum Tanz und versenkte die Kugel zum 0:1 ins lange Eck. Zentner streckte sich vergeblich.
Karaman hätte nach 35 Minuten fast auf 2:0 für die Gäste erhöht. Doch sein Flachschuss aus 16 Metern nach Vorlage von Terodde klatschte nur an den rechten Außenpfosten.
Terodde bot sich nach einem Zuspiel von Zalazar noch eine gute Gelegenheit, scheiterte im Sechzehner aber aus spitzem Winkel an Zentner (44.).
Halbzeit-Fazit: Schalke 04 ging mit einer verdienten Führung in die Pause. Die Abwehr verteidigte konzentriert, im Spiel nach vorne erarbeiteten sich die Königsblauen gute Chancen. Eine davon nutzte Bülter konsequent mit seinem zehnten Saisontreffer. Auf der Gegenseite zeigte Schwolow bei Onisiwos Schuss eine starke Reaktion.
Drama im zweiten Durchgang
Schalke startete ohne Wechsel in den zweiten Durchgang – und kam durch Zalazar in der 48. Minute zu einem guten Abschluss. Aus 20 Metern zog der Uruguayer ab und verfehlte das Tor nur knapp.
In der 51. Minute rollte ein Schalker Konter auf das Mainzer Tor. Terodde setzte Bülter ein, der allein auf Zentner zu lief. Doch der Keeper lenkte den Ball mit einem starken Reflex noch ab.
Auf der Gegenseite schlugen die Hausherren nur zwei Minuten später zu. Eine Ecke von links verlängerte Hanche-Olsen auf den zweiten Pfosten. Dort lief Barreiro ein und drückte das Leder aus Nahdistanz zum 1:1 über die Linie.
Mainz blieb jetzt am Drücker. Lee passte auf den freistehenden Kohr, der die Kugel im Strafraum der Gäste jedoch nicht kontrollieren konnte (56.).
Welch ein Drama! Gerade noch schienen die Rheinhessen die Oberhand zu gewinnen, da schlugen die Knappen zurück. Karaman setzte sich auf rechts gut durch und legte auf Krauß zurück, der nach einer Stunde Spielzeit zur erneuten Schalke Führung einschob.
Doch die 05er gaben sich nicht geschlagen. In der 70. Minute zirkelte Aaron einen Freistoß aus 21 Metern über die Mauer ins linke obere Eck. Da hatte Schwolow keine Chance: 2:2.
Das Spiel wogte nun hin und her. In der 80. Minute waren wieder die Schalker an der Reihe. Bülter legte im Torraum auf Polter ab, der den Ball zu Skarke klatschen ließ. Dessen Schuss klärte Zentner reaktionsschnell zur Ecke.
In der 83. Minute startete Bülter erneut durch. Von der Grundlinie legte er auf Polter ab, dessen direkter Abschluss von Zentner abgewehrt wurde.
Der eingewechselte Latza zog an seiner alten Wirkungsstätte in der Nachspielzeit aus der Distanz ab (90.+1). Erneut war Zentner Endstation – genau wie beim Schuss von Bülter (90.+7).
Und der Wahnsinn nahm kein Ende. Caci zog im Strafraum am Trikot von Bülter, der dann zu Boden sank. Schiedsrichter Jöllenbeck sah sich die Bilder an und entschied anschließend auf Elfmeter. Der Gefoulte nahm sich das Leder und versenkte es eiskalt zum 2:3 (90.+12).
Fazit: Wie schon gegen Werder Bremen schlugen die Schalker in der Nachspielzeit zu. In einer wilden Partie, in der beide Teams bis zum Umfallen kämpften, behaupteten sich die Königsblauen dank eines nervenstarken Bülter. Schalke verlässt zumindest für eine Nacht die Abstiegsränge.
S04: Schwolow – Brunner (79. Uronen), van den Berg, Kamiński , Matriciani – Krauß (88. Latza), Král – Karaman (74. Drexler), Zalazar (78. Skarke), Bülter – Terodde (74. Polter)
Was hatte Hamann“gesagt der angebliche Experte S04 holt nur 1Punkt aus 5 Spielen?
Jetzt sind es schon 6