Es lief die 66. Minute in der Veltins-Arena, dann war es so weit: Sidi Sané gab sein Debüt in der Bundesliga. Der 19 Jahre alte Außenstürmer kam beim 0:2 gegen Bayern München für Marius Bülter in die Partie. Verhindern konnte Sané die Niederlage zwar nicht mehr, dennoch dürfte es für ihn ein besonderer Abend gewesen sein.
Beim 5:0-Erfolg gegen den Bremer SV in der ersten Runde des DFB-Pokals stand der gebürtige Essener für 17 Minuten auf dem Platz – sein erster Einsatz bei den Profis. Nun feierte der Youngster seine Premiere im Oberhaus. Auch seinem sieben Jahre älteren Bruder Leroy, seit 2020 in München unter Vertrag, gefiel das. Er schickte über die sozialen Medien seine Glückwünsche.
Congrats to your @Bundesliga_DE debut little bro 🙌🏾 pic.twitter.com/P11ekbvdz7
— Leroy Sané (@leroy_sane) November 12, 2022
Schalkes Trainer Thomas Reis ist überzeugt von den Fähigkeiten Sidi Sanés. Laut „Sport1“ begründete er die Einwechslung des Top-Talents mit dessen Tempo. Zwar würden die Leistungen noch ein wenig schwanken, „aber nachdem er zuletzt regelmäßig im Kader gestanden hatte, habe ich gedacht, dass er mal dran ist“, meinte Reis.
Unter Frank Kramer nicht gefragt
Sein Vorgänger Frank Kramer (50) hatte den jüngeren Sané-Bruder kein einziges Mal für den Bundesligakader nominiert. Der neue Schalker Trainer bewertet den jungen Offensivspieler anders und berücksichtigte ihn jedes Mal, seit er bei den Königsblauen in der Verantwortung steht.
Für die U23 in der Regionalliga lief Sidi Sané in dieser Saison bislang siebenmal auf. Zwei Treffer gelangen dem 19-Jährigen. Eine Mannschaft, für die sein Bruder Leroy übrigens nie spielte. Er rückte von der U19 direkt in das Bundesligateam auf, ohne dem Umweg über die zweite Mannschaft zu nehmen. Als der heutige Bayern-Profi für Schalke 04 am 20. April 2014 in der Bundesliga debütierte, war er sogar erst 18 Jahre alt. In der 77. Minute der Partie beim VfB Stuttgart kam er bei der 1:3-Niederlage für Max Meyer (27, jetzt FC Luzern) zum Einsatz.
Im Spiel zwischen dem Tabellenletzten und dem Spitzenreiter begegneten sich die beiden Brüder übrigens nicht auf dem Rasen, denn als Sidi eingewechselt wurde, hatte Bayern-Coach Julian Nagelsmann (35) Leroy bereits vom Platz geholt.