Gerade in der Länderspielpause könnten viele Schalke-Fans die spielfreie Zeit nutzen, sich die allerdings bezahlpflichtige Doku von RTL+ über den FC Schalke 04 zu Gemüte zu führen. Aus sechs Folgen besteht diese und zeigt den Ablauf der kompletten Aufstiegssaison 2021/22 samt vielen Einblicken ins Innenleben des Teams. So richtig überzeugt ist die WAZ in ihrer Rezension von „Zurück zum Wir“ allerdings nicht.
Zwischen 45 und 60 Minuten dauern diese sechs Folgen. Reichlich Zeit also, um eine komplette Saison abzubilden, wobei man sich ja nicht um das rein Sportliche auf dem Platz kümmern muss. Das dürfte allen an einer solchen Doku Interessierten ohnehin bekannt sein. Doch offenbar hatte man bei den Machern sein zeitliches Budget zu schnell aufgebraucht, bemängelt Andreas Ernst in seiner Kritik der Serie.
Denn der große Rausch mit acht Siegen aus den letzten neun Saisonspielen mit abschließendem Aufstieg wird einzig in der letzten Folge behandelt und wirke daher beinahe wie durchgehechelt. Zudem müsse jedem Zuseher klar sein, dass der Verein selbst auch immer mitentscheidet, was in welchem Umfang in einer derartigen Doku zu sehen ist.
Aufstiegsparty nach St.-Pauli-Sieg kommt zu kurz
Ansonsten aber gäbe es viele schöne Einblicke, wie z. B.:
- dass Peter Knäbel beim FC Ingolstadt die Halbzeitansprache hält
- dass Simon Terodde einmal schwer über den Schiedsrichter abledert
- die Abwicklung der Trennung von Gazprom
- wie Martin Fraisl nach dem Aufstieg heulend Gerald Asamoah in den Armen liegt
- selbst, wie ein geplanter Transfer an einem kaputten Scanner scheitert
Doch aus Sicht der WAZ bleibe eben das Manko, das einiges auch ausgespart würde und die Aufstiegsparty sowie der letzte Weg dorthin zu wenig Raum erhalte. Somit bleibt aus Sicht des Funke-Mediums nur das Gesamturteil „nur okay“ – was natürlich dennoch viele Schalker Fans nicht davon abhalten wird, sich „Zurück zum Wir“ anzusehen.