„Das passt nicht zu unserer Philosophie“: Schalke-Vorstand Knäbel zum Fußball-Angebot für Frauen
„Unsere Erwartungen sind noch einmal um ein Vielfaches übertroffen worden“, zeigt sich Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel (55) begeistert von der Entwicklung des Bereichs „Fußball für Frauen“. Seit zwei Jahren sind beim Revierklub wieder Fußballerinnen aktiv. Schon zwischen 1975 und 1987 hatte es eine Abteilung gegeben, in der Frauen dem runden Leder nachjagen konnten. Die noch zu gründende „Direktion Fußball Frauen“ soll die positive Entwicklung verstärken.
Auf der S04-Website führt Knäbel aus, wie er sich die Zukunft der Direktion, für die er persönlich die Verantwortung innehat, vorstellt. Ihm sei es wichtig, dass die Entwicklung „organisch“ verläuft. Die Übernahme eines bereits in einer höheren Liga spielenden Klubs komme für ihn nicht in Frage. Entsprechenden Überlegungen erteilt er eine Absage: „Ich bin für Evolution statt Revolution. Unser Engagement ist langfristig angelegt und soll organisch wachsen – und nicht erkauft werden. Deshalb stand von Anfang an auch fest, dass wir keine Profis verpflichten, die die Wahrscheinlichkeit irgendwelcher Durchmärsche in die nächsthöheren Ligen erhöhen.“
„Nicht am Reißbrett planen“
Am Ende der Saison 2021/22 feierte das erste Frauen-Team den Aufstieg in die Bezirksliga. Dort rangieren die Spielerinnen nach drei Runden bereits wieder an der Tabellenspitze – mit dem passenden Torverhältnis von 19:04. Neu ist in der Spielzeit 2022/23 eine U21-Auswahl. Darüber hinaus sind drei weitere Teams am Start: eins in der Kreisliga sowie U17- und U11-Juniorinnen. Doch nicht nur die Platzierungen sind Knäbel wichtig, sondern „die Auftritte unserer Mannschaften in den vergangenen Wochen und Monaten“. Der Sportvorstand freut sich darüber, dass die Spielerinnen immer wieder zeigen, „mit wie viel Spaß sie bei der Sache sind“.
Wehren würde er sich gegen einen erneuten Aufstieg, diesmal in die Landesliga, aber auch nicht, betont der 55-Jährige. Doch das sei „nicht unser primäres Ziel“. Mögliche Erfolge wolle der Klub jedoch „nicht am Reißbrett planen“, offenbart er. „Das passt nicht zu unserer Philosophie.“
Doch nicht nur die Weiterentwicklung der „Direktion Fußball Frauen“ liegt Knäbel am Herzen. Er möchte ebenfalls „die Qualifizierung von Übungsleiterinnen und Übungsleitern in unserer Region“ fördern. Daher zahle die Stiftung Schalke hilft! auch die C-Lizenz-Ausbildung im Fußballkreis, erläutert der S04-Sportvorstand die Pläne für die Frauenfußball-Abteilung.