DFB-Pokal

Rückblick mit Norbert Nigbur: Der DFB-Pokal-Triumph vor 50 Jahren

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Foto: Getty Images

Titel gibt es viele in der langen und tatsächlich ruhmreichen Geschichte des FC Schalke 04. Doch die meisten davon sind lange her, den letzten gab es 2011 im DFB-Pokal. Diesen gewann man insgesamt fünfmal, einmal davon 1972, was nun auf den Tag genau 50 Jahre her ist.


Anlass genug für die WAZ, zusammen mit Norbert Nigbur auf jenen Triumph zurückzublicken. Unter dem nicht gerade kleinlauten Titel Aufstieg und Fall einer großen Schalker Elf“ erinnert sich der heute 74-jährige Torhüter, wie das damals war, in jener Saison, die schon von Ermittlungen wegen des sogenannten Bundesliga-Skandals überschattet war.

In der Bundesliga wurde der FC Schalke 04 „nur“ Vize-Meister, nachdem man lange um die Deutsche Meisterschaft mitgespielt hatte. 1:5 hieß es am letzten Spieltag beim schließlichen Meister FC Bayern München. Dieser hätte im Falle einer Niederlage in jenem Heimspiel – dem ersten im damals niegelnagelneuen Münchner Olympiastadion – die Meisterschale den Schalkern überlassen müssen.

Doch ausschlaggebend sei damals nicht jene deutliche Niederlage in München gewesen. Sondern, so Nigbur, dass man am 24. Spieltag bei Werder Bremen verloren hatte. Nigburs kuriose Begründung: Allen Spielern sei in dieser Partie schlecht gewesen, weil man zuvor Fisch gegessen hatte. Wie dem auch sei, den Meistertitel musste man dem FC Bayern überlassen. Doch vier Tage nach Ende der Saison gab es auch noch das Finale des DFB-Pokals, für das man sich gegen den 1. FC Kaiserslautern qualifiziert hatte.

5:0-Rekordsieg im Niedersachsenstadion

Die Pfälzer wurden von einer Schalker Mannschaft in Bestform schier überrollt. 5:0 lautete das Finalergebnis, bis heute der höchste Sieg in einem DFB-Pokal-Endspiel (zusammen mit dem 5:0 der Schalker über den MSV Duisburg 2011). Für Schalke damals auf dem Platz: Neben Nigbur weitere heutige Legenden wie Stan Libuda, Klaus Fichtel, Rolf Rüssmann, Klaus Fischer und die Kremers-Zwillinge.

Die anschließenden Feierlichkeiten in Gelsenkirchen waren riesig, erinnert sich Norbert Nigbur, der selbst in der Stadt geboren und aufgewachsen ist. Doch obwohl die Qualität für noch mehr Titel hätte reichen können – allein sieben der elf Finalspieler waren oder wurden deutsche Nationalspieler – fiel die Mannschaft wegen der Folgen des Bundesliga-Skandals auseinander. Eingeleitet war der sportliche Absturz, der 1981 im ersten Abstieg der Schalker Bundesliga-Geschichte enden sollte.

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