Hoffnung auf frisches Kapital – Schalke 04 gibt neue Anleihe heraus
Die Rückkehr der Königsblauen in die Bundesliga noch in diesem Sommer ist bei vier Punkten Rückstand auf die Aufstiegsränge weiterhin im Bereich des Möglichen. Um das gesteckte Ziel noch zu erreichen, setzt der Revierklub nicht nur im Sportlichen auf Veränderungen. Auch finanziell stellt Königsblau die Weichen für die Zukunft.
Um die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit zu verbessern, bringt der FC Schalke 04 nun eine neue Anleihe heraus. Das teilte der Verein auf seiner eigenen Website mit. Eine Zeichnung ist ab Freitag (18. März) möglich. Damit plant der Verein, die im Sommer 2023 fällige Anleihe aus dem Jahre 2016 zu refinanzieren. Das Emissionsvolumen der neuen Anleihe, die bis 2027 datiert ist, liegt nach Vereinsangaben bei 34,107 Millionen Euro. Inhaber der alten Anleihe haben die Möglichkeit, sie gegen die neue umzutauschen.
Mit einem Zinssatz von 5,50 Prozent im Jahr ist das Wertpapier angesichts niedriger Zinsen eine äußerst lukrative Angelegenheit. Zudem wirbt der Revierklub mit einem Bundesliga-Bonus. Sollte Königsblau bis einschließlich der Saison 2025/26 in das Oberhaus zurückkehren, würde eine einmalige Bonuszahlung in Höhe von 2,0 Prozent fällig. „Ein Ziel, das fest im Drei-Jahres-Plan des Vereins verankert ist“, heißt es in der Mitteilung, die Schalke 04 am Mittwoch herausgegeben hat.
Risiko oder gute Geldanlage?
Der Vorstand unter dem Vorsitz von Bernd Schröder (55) ist sich sicher, dass die Emission „einen weiteren Baustein“ darstelle, „um die wirtschaftliche und finanzielle Handlungsfähigkeit des Vereins langfristig zu vergrößern“. Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers (45) wirbt mit der wiedergewonnenen Seriosität des Vereins: „In den vergangenen Monaten haben wir bewiesen, dass wir auch in schwierigen Zeiten mutige Entscheidungen treffen und gleichzeitig vorausschauend agieren können.“
Börsenexperte und Fachmann für Fußball-Aktien Alexander Langhorst, Analyst bei GSC Research, ist sich bei der Rentabilität der Anleihe jedoch nicht sicher. Auf „tagesschau.de“ beurteilt er Anleihen im Profi-Fußball nicht uneingeschränkt positiv. „Im Endeffekt wird hier das Geld gebraucht, um Altschulden zurückzahlen“, erklärt Langhorst. Wie auch Sportökonom Daniel Weimar von der Universität Duisburg-Essen sieht er eine Anleihe mit einem gewissen Risiko behaftet. Weimar vermutet sogar: „Das sind die Klubs, die keinen adäquaten Zugang mehr haben auf den normalen Kapitalmarkt.“
Langhorst empfiehlt Fans, sich lieber eine Dauerkarte zu kaufen: „Da ist der Freudeeffekt, den Sie davon haben, der allergrößte.“