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Ein Jahr Grammozis: die große Analyse

Dimitrios Grammozis
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Auf den Tag vor einem Jahr begann Dimitrios Grammozis seine Arbeit als Trainer des FC Schalke 04. Anlass für die WAZ, dessen bisheriges Wirken einer genauen Analyse zu unterziehen. Dabei kommt Grammozis deutlich besser weg als in vielen anderen Medien.


Zunächst einmal wird beleuchtet, welche Stärken Grammozis als Person qua seiner Vita mit in den Verein bringt. Sei es, dass er selbst als Kind ins Parkstadion zu Schalke gegangen sei, sei es, dass er als Kind eines Gastarbeiters, der in der Metallverarbeitung tätig war, das harte Leben im Ruhrgebiet genau kenne. Zudem lebe er auch als ehemaliger Fußballprofi seriös, nicht abgehoben, habe sich einen Medienberater zugelegt und trete doch im Grunde stets ehrlich auf, wie es im Pott eben goutiert wird.

Diese Ehrlichkeit im Auftreten sei aber nicht mit Naivität auf dem Platz oder überhaupt beim Wirken im Profifußball zu verwechseln. In seiner Karriere als Aktiver habe er gezeigt, dass er sich durchzusetzen wisse, dass er auch die weniger feinen Tricks beherrsche und sich auch nicht scheue, diese einzusetzen.

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Durchsetzungsstark schon als Spieler

Seine sportliche Bilanz ist inzwischen ausgeglichen, 14 Siege stehen 15 Niederlagen bei 6 Remis gegenüber. Dies alles trotz der Hypothek, als Abstiegstrainer in der vorigen Saison – genau wie seine Vorgänger – kaum noch Chancen auf Erfolg gehabt zu haben.

Die allgemein bekannten Kritikpunkte an Grammozis geht die umfangreiche Analyse auch an. Weder sei er ein guter Rhetoriker, wie es Tedesco war, noch einer, der kultige Sprüche formuliere, wie es beispielsweise Stevens beherrschte. Doch das sei im Grunde irrelevant für sein Wirken auf Schalke.

Problematischer sei da schon eher, dass er tatsächlich kein Visionär des Fußballs sei. Er überrasche selten mit einem ausgeklügeltem Matchplan, vertraue zu sehr auf die individuelle Qualität der Spieler. Und auch deshalb mangele es der Vereinsführung ein wenig an Vertrauen in Grammozis‘ Künste.

Weshalb die Zusammenarbeit voraussichtlich im Sommer enden wird, sofern Grammozis nicht mit seiner Mannschaft die Rückkehr in die Bundesliga gelingt.

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