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Klare Regeln von Grammozis: So schafft er Professionalität im Team

Dimitrios Grammozis
Foto: imago images

Gestern erst hatte Teammanager Gerald Asamoah ziemlich deutlich erklärt, dass im Verhalten der Mannschaft einiges im Argen lag, als er zu ihr stieß. Heute legt Cheftrainer Dimitrios Grammozis mit noch deutlicheren Worten nach. Er erklärt seine neuen Regeln für die Mannschaft und vor allem, weshalb diese überhaupt nötig waren.


Was dabei zu Tage tritt, wirft wahrlich kein gutes Licht auf die (früheren) Spieler des FC Schalke 04. Die für Außenstehende frappierendste „Regel“, die Grammozis eingeführt hat, ist jene, dass sich die Spieler bei Mitgliedern des Staff bedanken müssen, wenn sie deren Hilfe in Anspruch genommen haben. Wenn schon eine derartige Selbstverständlichkeit über alle Kulturen hinweg erst zur offiziellen Verhaltensregel gemacht werden muss, kann man erahnen, welche Disziplinlosigkeiten die über anderthalb Jahre katastrophal auftretende Mannschaft sich sonst noch so geleistet haben könnte. So soll es auch nicht Usus gewesen sein, dass die Spieler die Mitarbeiter überhaupt begrüßt oder verabschiedet hätten.

Auch beim Umgang mit der Ausrüstung – also Sportkleidung, Schuhe etc. – war man wohl absolut fahrlässig oder mindestens gedankenlos. Jedes Mal hatten die Spieler alles achtlos in der Kabine liegen lassen und der Zeugwart musste die Sachen eigenhändig einsammeln. Hierzu führte Grammozis nun ebenfalls eine klare Regel ein, dass dies nicht mehr vorkommen dürfe.

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Grammozis sorgt für Disziplin

Zudem müssen nun alle Spieler anderthalb Stunden vor Beginn einer Einheit in der Kabine sein. Ab 30 Minuten vor Beginn gilt dann Handyverbot. Zu Zeiten so manches Vorgängers von Grammozis sollen eine halbe Stunde vor einer Einheit oft nicht einmal alle Mitarbeiter in der Kabine gewesen sein.

Doch nicht nur Verhaltensregeln hat Grammozis eingeführt. Auch pflegt er eine klare und deutliche Ansprache ans Team. Dabei gehe es meist laut zu, damit auch niemand verpasst, was angesagt ist. Dazu kommt eine sehr motivierende Art vor dem Beginn von Spielen, etwas, was dem Vernehmen nach Christian Gross völlig vermissen ließ. Bislang scheint es den Spieler gut zu tun, auch wenn sich eine derartige Art auch schon mal schnell abnutzt.

Dass er auch anders kann, beweist Grammozis allerdings in den Einzelgesprächen, in denen er sehr besonnen und empathisch auftreten soll. Er wolle eben wissen, was jedem einzelnen Spieler wichtig ist und versuche, dies in den Einzelgesprächen zu erfahren und einen guten Kontakt zu seinen Spielern herzustellen.

Bislang waren die Resultate und die Spielweisen in der Vorbereitung ein Indikator dafür, dass er mit seinen Maßnahmen richtig liegt. Und auch beim Auftakt gegen den HSV präsentierte sich trotz der Niederlage eine aggressive und damit überzeugende Schalker Mannschaft.

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