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Schalker Abstieg schadet auch Gelsenkirchen finanziell

Der nahezu feststehende Abstieg des FC Schalke 04 aus der Bundesliga wird auch spürbare Konsequenzen für die Wirtschaft der Stadt Gelsenkirchen und des sonstigen näheren Umfelds haben. Das prognostiziert die IHK Emscher-Lippe in Person ihres Leiters Dr. Jochen Grütters. Gründe dafür gibt es gleich mehrere.


Diese lassen sich rasch nennen und auch in ihrer Wirkung im Detail erläutern.

Zunächst einmal würden die Zuschauerzahlen sinken. Das mag zwar auf die Schalker Zuschauerschaft bezogen in einer ersten Saison in der 2. Bundesliga noch nicht der Fall sein. Was die Fans der Gäste angeht, besteht allerdings ein himmelweiter Unterschied, ob man zu Hause Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt empfängt – oder im Unterhaus den 1. FC Heidenheim oder die SpVgg Greuther Fürth, die wohl jeweils kaum von mehr als ein paar Hundert Fans begleitet würden.

Zweitens sind die Anstoßzeiten in der 2. Bundesliga deutlich „konsum-unfreundlicher“, wie es Dr. Grütters formuliert. Freitags beginnen die Spiele bereits um 18.30 Uhr, samstags und sonntags jeweils schon mittags um 13.30 Uhr oder 13.30 Uhr. Da bliebe keine Zeit, sich für ein Mittagessen in die Gaststätten Gelsenkirchens zu begeben, einen Stadtbummel mit Einkäufen zu machen oder man verzichtet gleich auf die Anreise zu einem solchen Spiel.

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Umsatzrückgang im Schalker Umfeld

Drittens wird der FC Schalke 04 selbst, wie ja gestern bereits verkündet, auf Investitionen in die Infrastruktur verzichten. Auch dies würde Betriebe und Unternehmen der Region ganz direkt betreffen.

Konkrete Zahlen der zu erwartenden Verluste nannte die IHK zwar nicht. Sie verwies allerdings auf eine Studie aus Bremen, welche errechnet hatte, dass dort jeder Besucher eines Spiels abseits von Tickets und Verzehr im Stadion im Schnitt 21 Euro für Verpflegung und Transport innerhalb der Stadt ausgibt. Auf diese „21 regionalen Euro“ wird auch Gelsenkirchen in jenem Maß verzichten müssen, in dem in der 2. Bundesliga weniger Zuschauer kommen werden als es in der 1. Liga der Fall war. Und Europapokalspiele fallen natürlich ohnehin erst einmal für längere Zeit weg, für die sogar noch höhere Werte gelten dürften, da hier Übernachtungen in der Region häufiger sein dürften.

Zwar dürfte der Rückgang der eigenen Schalker Fans als Besucher kaum spürbar sein, falls es überhaupt zu einem solchen kommt – zu groß ist da die Anhängerschaft. Die fehlenden Auswärtsfans aber wird die Wirtschaft in und um Gelsenkirchen sehr deutlich in ihren Umsätzen merken werden.

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