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Wagner entscheidet: Rudy wird der neue Rechtsverteidiger

Keinen einzigen gelernten Rechtsverteidiger hat der FC Schalke 04 in seinem Kader. Aber eben auch kein Geld, um diese Lücke auf dem Transfermarkt zu schließen. Also muss improvisiert werden. Sebastian Rudy soll nun diese Aufgabe übernehmen, hat Coach David Wagner entschieden. Ein recht waghalsiges Experiment, zu dem aber keine Alternativ existiert.


Eigentlich hatte man damit gerechnet, dass Rudy überhaupt nicht mehr für Schalke aufläuft. Nach seiner Leihe zur TSG Hoffenheim hatte man in Gelsenkirchen gehofft, dass die TSG Rudy wieder fest verpflichten wollen würde. Immerhin hatte er dort schon Jahre lang zuvor gespielt. Und auf Schalke war Sebastian Rudy sportlich nie richtig angekommen. Doch die Forderungen der Schalker waren den Badenern zu hoch – zumal man auch nicht unbedingt die sportliche Notwendigkeit sah, Rudy wieder dauerhaft im Team zu haben.

Nun bleibt er also doch und hat sogar die Aussicht, als Stammkraft in der neuen Saison tätig zu sein – eben als Rechtsverteidiger. Diese Rolle hatte er auch schon in den letzten Tests inne. „Ich finde, das hat Sebastian zweimal richtig gut gemacht. Aktuell ist er derjenige Spieler, der uns als Mannschaft auf dieser Position am meisten geben kann“, bewertete Wagner Rudys letzte Auftritte positiv.

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Soll die rechte Seite zumachen: Sebastian Rudy

In einem Gespräch vor kurzer Zeit war Wagner mit dieser Idee an Rudy herangetreten. Rudy habe dabei große Lust auf diese Aufgabe signalisiert. So zumindest die Schilderung von Wagner. Auf diese Weise hätte er immerhin einen Stammplatz, nachdem Jonjoe Kenny zum FC Everton zurückkehrte. Obwohl es auch in dieser Hinsicht immer mal wieder gerüchtelt, scheint eine Rückkehr von Kenny zurzeit nicht sehr wahrscheinlich.

Unzweifelhaft ist Rudy grundsätzlich ein talentierter Spieler. Der in Villingen-Schwenningen geborene Mittelfeldspieler absolvierte seit 2011 immerhin 29 Länderspiele unter Jogi Löw, war zuletzt auch WM-Teilnehmer 2018. In der Saison 2017-18 spielte er zudem beim Rekordmeister FC Bayern und kam dort in der Liga auf 25 von 34 möglichen Einsätzen. Dennoch bleibt es erst einmal offen, mit welcher Qualität Rudy diese neue Rolle als Verteidiger ausfüllen kann. Trotz seiner 1,80m Körpergröße gilt Rudy nicht gerade als der robusteste, würde also viel mit Spielintelligenz lösen müssen. Das ist ihm grundsätzlich zuzutrauen. Allerdings waren die Schalker Leistungen zuletzt so unsortiert, dass ein Neuling im Defensivverbund ein echtes Risiko darstellt. Doch Trainer Wagner fehlen ohnehin die Handlungsmöglichkeiten, weshalb sich diese ungewöhnliche Lösung anbietet.

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