Nach Corona-Fällen: Tönnies auch auf Schalke vor Problemen?
Seit gefühlten Ewigkeiten ist Milliärdar und Fleischproduzent Clemens Tönnies der starke Mann auf Schalke. Bislang gab es stets nur eine kleine Opposition gegen sein Treiben beim Reviercloub. Ob sich das nun angesichts der Vorfälle in seinen Fabriken ändern könnte, fragen einige Medien.
Als die 1:4-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg gestern besiegelt wurde, stand Clemens Tönnies zwar Rede und Antwort vor den Mikrofonen der Presse. Doch weder befand Tönnies sich dabei in Gelsenkirchen, noch ging es um den FC Schalke 04.
In seinem gleichnamigen Konzern war es zu über 1.000 Fällen einer neuen Infektion mit dem Coronavirus gekommen. Dabei hatte man dort angeblich schon seit einigen Wochen die angemahnten Infektionsschutzmaßnahmen implementiert. Offenbar vergeblich – oder vielleicht doch nicht ausreichend?
Clemens Tönnies stand jedenfalls schwer unter der Druck, als er am Samstagnachmittag eine kurze Erklärung abgab. Der Kreis Gütersloh sprach jedenfalls öffentlich davon, dass das Vertrauen in Tönnies‘ Unternehmen inzwischen „gleich Null“ sei. Selbst in Zeiten der Corona-Pandemie ein äußerst starker Vorwurf an Tönnies, dessen Nutzung von billigen Zeitarbeitern ihn zum Milliardär gemacht hat.
Tönnies darf vorerst nicht nach Schalke
Doch es geht in dieser Frage dann doch nicht allein um ihn und sein Unternehmen. Als mächtiger Mann auf Schalke war er schon zu Beginn der Saison schwer in die Kritik geraten, als er sich nach Interpretation vieler rassistisch über Afrikaner äußerte. Diese Wogen ware mit einer dreimonatigen Amtspause zumindest vorübergehend geglättet worden.
Nun präsentiert sich Tönnies erneut als jemand, der in seinem sonstigen Leben nicht nach den Werten des Arbeiterclubs FC Schalke 04 handelt. Es mehren sich die Stimmen, die ihn auf Schalke für nicht mehr tragbar halten. Davon berichtet nicht nur der Kicker. Vor Ort die Stimmung ausloten oder Team und Trainer unterstützen kann Clemens Tönnies nun ohnehin vorerst nicht mehr. Er wurde vom Kreis Gütersloh unter sogenannte „Arbeitsquarantäne“ gestellt, darf sich also nur noch zwischen Wohnort und Arbeitsplatz bewegen. Und der befindet sich nicht in Gelsenkirchen, sondern in Rheda-Wiedenbrück. Dort wird er trotz seiner Quarantäne bewegte Tage erleben und sich nicht um Rückhalt im Club kümmern können.