Huub Stevens
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Als einer der größten und populärsten deutschen Fußballclubs darf der FC Schalke 04 auf eine äußerst reiche Geschichte zurückblicken. In den Trophäenschränken mangelt es definitiv nicht an wertvollen Pokalen. Für Schlagzeilen in der deutschen Öffentlichkeit sorgte primär der große Erfolg im UEFA-Pokal in der Saison 1996/1997. Wie kam die Truppe mit Cheftrainer Huub Stevens zu diesem internationalen Titel? Wir nehmen Sie auf eine Zeitreise in die Vergangenheit mit!

Der Amtsantritt von Huub Stevens

Nach einem sehr guten Jahr und dem 3. Platz in der Bundesliga ging der FC Schalke 04 mit großen Erwartungen in die Bundesliga-Saison 1996/1997. Allerdings war das keine Überraschung, da sich der damalige Chefcoach Jörg Berger auf einen durchaus starken Kader verlassen durfte. Zur Gruppe der Leistungsträger gehörten unter anderem Jens Lehmann, Olaf Thon, Mike Büskens, Jiri Nemec und Martin Max. Doch nach ein paar schlechten Ergebnissen und dem überraschenden Aus im DFB-Pokal wurde der Trainer Berger im Oktober durch den Niederländer Huub Stevens ersetzt. Später wird sich herausstellen, dass dies ein äußerst kluger Schachzug des Vorstands der Königsblauen war. Der niederländische Trainer war mit dem Team der Königsblauen sicherlich gut vertraut, da er nur wenige Wochen zuvor mit seinem Verein Roda JC Kerkrade in der ersten Runde des UEFA-Pokal gegen Schalke ausgeschieden war.

Der Weg ins Finale

Bereits im zweiten Spiel auf der Bank musste Stevens mit seinen Jungs die nächste Hürde im UEFA-Pokal überwinden. Im hart umkämpften Hinspiel gegen Trabzonspor dauerte es bis zur 76. Minute, bis die Königsblauen bzw. Martin Max das 1:0-Siegtor erzielte. Das Rückspiel war ein echtes Torfestival, in dem sich Schalke nach einem 3:3-Unentschieden in die nächste Runde durchsetzen konnte. Im Achtelfinale wartete der belgische Vertreter Club Brugge. Obwohl man das Hinspiel als Gast mit 1:2 verlor, konnte Schalke aufgrund der erbrachten Leistung optimistisch ins Rückspiel gehen. Wer Erfahrungen mit Sportaza oder anderen Buchmachern hat, weiß sicherlich, dass die Atmosphäre im Team eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein gutes Ergebnis ist. Genau das war bei Schalke der Fall. Nach dem Duell in Belgien feierte man zwei Bundesliga-Siege und anschließend auch einen klaren 2:0-Triumph gegen Brügge im Rückspiel.

Im Viertelfinale wartete Valencia mit einigen Weltklasse-Spielern wie Zubizarreta, Karpin oder Vlaovic. Doch die Königsblauen ließen sich davon nicht einschüchtern, sodass man sich im Hinspiel vor heimischer Kulisse einen 2:0-Sieg sicherte. Ein 1:1-Unentschieden in Spanien reichte aus, um den Weg ins Halbfinale zu finden. Die letzte Hürde auf dem Weg ins Endspiel war ein anderer spanischer Verein in Gestalt von CD Tenerife. Obwohl man im ersten Duell reichlich Gutes zeigte, musste man letztendlich eine knappe 0:1-Niederlage hinnehmen. Das Rückspiel war definitiv nichts für schwache Nerven. Durch ein Kopfballtor von Thomas Linke in der 68. Minute holten die Königsblauen den Vorsprung der Spanier auf und das Spiel ging in die Verlängerung. Bis zur 107. Minute sah es nach einem Elfmeterschießen aus. Doch ein weiterer Kopfball (Marc Wilmots) versetzte die Schalker Fans in Extase und brachte den Königsblauen den Einzug ins Finale.

Fantastisches Duell gegen Inter Mailand

Obwohl Schalke im letzten Abschnitt der Bundesliga alles andere als gut wirkte, machte man sich mit Recht Hoffnungen auf die Trophäe im UEFA-Pokal. Auf der anderen Seite im Endspiel stand der italienische Spitzenclub Inter Mailand mit zahlreichen fantastischen Spielern, wie Gianluca Pagliuca, Javier Zanetti und Ivan Zamorano. Im Heimspiel ließ sich Schalke von der Qualität der Mailänder nicht einschüchtern, sodass man durch ein Tor von Marc Wilmots einen wichtigen 1:0-Sieg verzeichnete. Bis zur 85. Minute lief das Rückspiel aus der Sicht der Königsblauen überragend. Doch ein spätes Tor von Ivan Zamorano sorgte für den Ausgleich und die Verlängerung. Schließlich ging es ins Elfmeterschießen. Während Zamorano und Winter ihre Elfmeter verschossen haben, war jeder der vier Schalker erfolgreich vom Punkt, sodass die Königsblauen mit der begehrten Trophäe nach Gelsenkirchen zurückkehrten.