International bekannter Rechtsextremist arbeitete im Innenraum der Veltins-Arena
Ein unschönes außersportliches Ereignis rund um den FC Schalke 04 macht der WDR publik. Robin Schmiemann, international vernetzter und in Deutschland vorbestrafter Rechtsextremist, hielt sich mit einer Arbeitskarte des Clubs während des Spiel gegen Fortuna Düsseldorf im Innenraum auf. Offenbar war er dort für einen externen Dienstleister tätig.
Schmiemann ist hochgradig gefährlich, saß er doch bereits eine längere Haftstrafe ab, da er bei einem Supermarkt-Überfall einen Mann niederschoss und lebensgefährlich verletzte. Außerdem ist er der Sprecher der Neonazi-Gruppierung Combat 18 bekannt sowie dafür, mit der NSU-Terroristin Beate Zschäpe Briefkontakt gepflegt zu haben. Dass sich an seiner lebenslang zur Schau gestellten Gesinnung etwas geändert haben könnte, darf als äußerst unwahrscheinlich gelten.
Umso drängender ist die Frage, wie dieser Mann Zugang zum Innenraum bei einer Großveranstaltung wie einem Schalker Heimspiel erlangen konnte und dort problemlos sein Unwesen hätte treiben können. Insbesondere angesichts des entschiedenen Kampfes des FC Schalke 04 gegen Rechtsextremismus im eigenen Umfeld verwundert dieser Vorfall umso mehr, den ein Beobachter mittels Fotos, die er dem WDR zugänglich machte, dokumentierte.
Äußerst bekannter Neonazi schlich sich ein
Eingesetzt war er als Aushilfskraft eines externen Dienstleister aus der Werbebranche. Deshalb, so erklärt sich der FC Schalke 04, habe man selbst auch keine Möglichkeit gehabt, diesen Mann in Bezug auf sein polizeiliches Führungszeugnis zu überprüfen. Rund um ein Bundesligaspiel seien zahlreiche Mitarbeiter externer Dienstleister im Einsatz. Dort müsse nun angesetzt werden, eine Überprüfung ebenfalls zur Bedingung einer solchen Tätigkeit zu machen.
Klassische Ordner, ergänzt ein Polizeigewerkschafter beim WDR, würden tatsächlich gerade in Hinblick auf derartige Gesinnungen überprüft. Damit will man ausschließen, dass Gefährder in sicherheitsrelevante Bereiche gelangen könnten. Dass eine solche Überprüfung bei externen Dienstleistern offenbar nicht der Fall sei, sei ein Schlupfloch, dass rasch geschlossen werden müsse. Wie man dabei am besten vorgeht, will Schalke 04 nun zusammen mit der Polizei klären und die erlangten Informationen auch den anderen Proficlubs zugänglich machen.
Robin Schmiemann wird man auf Schalke also nicht mehr als Mitarbeiter sehen, wie der externe Dienstleister versicherte. Aber wie viele seiner Gesinnungsgenossen finden auf ähnlichem Weg Zugang zu Bundesliga-Stadien, ohne dass sie so rasch entdeckt werden wie Schmiemann auch aufgrund seiner auffälligen Verhaltensweise in der Arena?