Mangelnde Fitness von S04: Das sind die Zahlen und Gründe
Es bleibt weiterhin ein vielschichtiges Rätsel, wie eine Mannschaft gespickt mit etablierten Bundesliga-Spielern derart abstürzen kann, dass ihr in über 40 Spielen nur ein einziger Sieg gelingt. Eine Ursache ist definitiv die mangelnde Fitness, verursacht durch falsch dosiertes Training, da sind sich die Experten einig.
Die Sportbild schaut genauer hin und listet dabei Zahlen auf, die keinen Zweifel daran lassen, dass S04 hier völlig indiskutabel aufgestellt ist oder zumindest war.
Zunächst berichtet das Medium davon, dass Neu-Trainer Dimitrios Grammozis eine Änderung in seinem Trainerbüro angeordnet hat. Ein großer Schreibtisch wurde entfernt. Nun haben auch die Co-Trainer Büskens, Piepenbrock, Henzler sowie Analyst Kreutzer stets Platz in dem Büro. Das sollte zu besserem und schnellerem Austausch führen. Was auch gelang, denn ganz rasch wuchs die Erkenntnis, dass es den Spielern elementar an der Fitness fehlt. Keine allzu überraschende Erkenntnis, nach all den Krämpfen und Erschöpfungen am Ende des Spiels gegen Mainz 05. Nun aber auch von Zahlen unterlegt.
Von der allen 18 Teams der ersten Liga laufen die Schalker am wenigsten: im Schnitt 114,5 Kilometer pro Partie. Zudem dramatisch: kein Team baut in der zweiten Halbzeit so ab wie Schalke 04 – sieht man von den Bayern ab, die dann meist schon hoch führen und den Ball laufen lassen können.
Leuthard machte Schalke nicht fit
Es gibt grundsätzlich zwei Bestandteile der läuferischen Fitness. Die Grundlagen-Ausdauer und die Tempo-Härte. Erstere wird in langen Einheiten vor der Saison gelegt. Das kann kaum innerhalb der laufenden Saison aufgeholt werden. Letztere aber lässt sich schnell aufbauen, baut sich aber auch genauso schnell wieder ab.
Und während die Laufleistungen unter Manuel Baum wieder besser wurden, gegen Ende seiner Amtszeit sogar akzeptabel gut waren, zerfiel dieser Status und Christian Gross wieder. Dieser, berichteten Spieler, habe das Training so oft und viel zu lange für Erklärungen unterbrochen, dass die Spieler nach einer Einheit körperlich kaum gefordert gewesen seien. Teilweise sei ihnen sogar wieder kalt geworden, während sie den Ausführungen von Christian Gross lauschten.
Darunter litt sofort die Tempo-Härte, mit dem Resultat, dass unter Gross nichts besser wurde. Die grundlegend mangelnde Ausdauer ginge hingegen auf fehlerhaftes Training von David Wagner und des gefeuerten Fitnesstrainer Werner Leuthard zurück. So wenig Zeit nun noch verbleibt, will das Trainerteam um Grammozis diesen Schwachpunkt der Spieler sofort angehen. Ein Teil der Strategie ist es, das Training viel stärker individuell zu dosieren. Wer bereits viel gelaufen sei, wie beispielsweise Benito Raman, solle häufiger geschont werden; bei der umgekehrten Sachlage analog mehr gefordert werden.
Eine späte Erkenntnis und Maßnahme, für den Klassenerhalt wohl zu spät.