Schlechter Deal? Dieses Schalke-Problem offenbart Murkins Abgang

Derry Murkin verlässt den FC Schalke 04 und bringt dem Klub eine Ablösesumme ein. Trotzdem gibt es Kritik an dem Transfer – denn der Wechsel offenbart ein größeres Problem.
Der Wechsel von Derry Murkin zum FC Utrecht bringt dem FC Schalke 04 dem Vernehmen nach rund 1,2 Millionen Euro ein – eine Summe, die durch Bonuszahlungen auf bis zu 1,5 Millionen steigen kann. Für einen Spieler, der 2023 für etwa 800.000 Euro verpflichtet wurde, ein seltener Transfergewinn in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Doch WAZ-Reporter Robin Haack bewertet den Deal in einem Kommentar deutlich kritischer – und sieht darin vor allem ein Symptom eines tieferliegenden Problems bei den Königsblauen.
Murkin war in den vergangenen zwei Spielzeiten Stammspieler auf der linken Abwehrseite und zählte laut Haack „trotz wechselhafter Leistungen“ zu den besseren Akteuren im Schalker Kader. Dass ein solcher Spieler für eine eher geringe Ablösesumme abgegeben wird, ist für ihn weniger ein cleveres Transfergeschäft, sondern vielmehr Ausdruck der finanziellen Zwänge, unter denen der Verein leidet.
Wie Haack betont, kann sich Schalke derzeit kaum leisten, auch nur halbwegs attraktive Angebote auszuschlagen – selbst wenn es sich um Stammkräfte handelt. Der Revierclub stecke in einem Teufelskreis: Um wirtschaftlich zu überleben, müsse er Spieler verkaufen, was wiederum die sportliche Entwicklung erschwere.
Wie Schalke zunehmend an Attraktivität verliert
Zudem zeigt der Murkin-Transfer laut Haack, dass Schalke zunehmend an Attraktivität verliert. Selbst ein „technisch limitierter“ Spieler wie Derry Murkin habe nie einen Hehl daraus gemacht, höherklassig spielen zu wollen – idealerweise mit Schalke. Doch nach zwei enttäuschenden Jahren in der 2. Liga sei der Schritt nach Utrecht für ihn folgerichtig gewesen. Dass er die Königsblauen damit nur als Durchgangsstation genutzt habe, sei bezeichnend für die aktuelle Situation des Klubs.
Auch sportlich wirft der Abgang Fragen auf. Mit Anton Donkor steht zwar ein positionsgetreuer Ersatz bereit, doch dieser konnte bislang nicht überzeugen.
Für Robin Haack ist klar: Der Murkin-Transfer zeigt, dass Schalke sportlich und finanziell auf der Stelle tritt. Spieler kommen, entwickeln sich – und ziehen weiter. Ein gefährlicher Kreislauf, der den Revierclub langfristig noch weiter schwächen könnte.