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Klub-Legende Mulder bezeichnet Schalke als „Trainerfriedhof“

Youri Mulder
Foto: IMAGO

Gerade wird in Kees van Wonderen ein neuer Trainer beim FC Schalke 04 installiert – wieder einmal. Die Fluktuation auf dem vermutlich wichtigsten Posten einer Fußballmannschaft ist in Gelsenkirchen enorm hoch. Das lässt Eurofighter Youri Mulder, inzwischen Aufsichtsrat auf Schalke, zu einer besonders morbiden Vokabel bei der Beschreibung der Situation greifen.


Auf den Belgier Karel Geraerts folgt ein Niederländer als neuer Coach der Knappen. Youri Mulder ist selbst Niederländer, spielte vor dem FC Schalke 04 bei Twente Enschede. Unter einem anderen Niederländer, Huub Stevens, gelang ihm mit dem Gewinn des UEFA-Pokals der größte Triumph der Vereinsgeschichte.

Aktuell ist seine sportliche Expertise im Aufsichtsrat besonders gefragt, aus dem einfachen Grund, dass Mulder dessen einziges Mitglied mit einer Vita im Profifußball ist. Den neuen Trainer ausgewählt hat allerdings Ben Manga, der aktuell starke Mann auf Schalke, nachdem Marc Wilmots gegangen wurde und Matthias Tillmann im Vorstand genauso wenig sportliche Expertise besitzt wie Christina Rühl-Hamers.

Mulder verteidigt Geraerts

Die jüngste Entwicklung mit der vorzeitigen Trennung von Karel Geraerts bedauert Youri Mulder öffentlich: „Es war schwierig, weil er alles gegeben hat“, zitiert ihn DerWesten. „Gut“ habe Geraerts es sogar gemacht, urteilt Mulder, weil er sich „weder von der Presse noch von der Öffentlichkeit beeinflussen und verunsichern“ lassen habe.

Immerhin habe der Belgier ein Jahr durchgehalten, was schon eine Leistung sei, merkt Mulder dazu weiter an. Denn auf Schalke befinde man sich in den letzten Jahren auf einem „Trainerfriedhof“, den die ständigen Entlassungen der Cheftrainer hätten entstehen lassen.

Für Geraerts weitere Karriere sieht Mulder keinen Schaden durch die Trennung von S04. Vornehmlich habe Geraerts einfach „viel Pech“ gehabt, weil sich der Lauf der Dinge so verselbständigt habe, dass die Entwicklung hin zur Trennung „ab einem gewissen Punkt unumkehrbar“ gewesen sei – wie es auf dem „Trainerfriedhof“ Schalke 04 in den letzten Jahren eben häufig vorgekommen ist.

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Fleischsalat

Ich stimme Mulder absolut zu.

Die Frage ist ob es sich bei Mulders Aussagen überhaupt noch um eine Meinung handelt oder nicht (wenigstens mehrheitlich) um Tatsachen.

Der Trainerfriedhof lässt eventuell schon auf schlechtes Karma der verpflichteten Trainer schließen. Da sollte man vor der Verpflichtung mal vielleicht mal genauer hinschauen.

Schalke 04 selbst jedenfalls kann kein schlechtes Karma haben, was die Trainer hier anstecken könnte.

Nur Menschen – also natürliche Personen – haben ein Karma.

zimbo

ist das so?
Meiner Meinung nach war Geraerts Entlassung alternativlos, man hätte ihn schon nach der letzten Saison feuern MÜSSEN.
Was hat die ganze Saisonvorbereitung unter Geraerts denn gebracht? Sowogl Defensiv- als auch Aufbauspiel waren katastrophal, einzig die gute Trefferquote rettete Schalke und Geraerts vor der roten Laterne.
Was die Schalker Verantwortlichen in den letzten Jahren an Trainerkrepeln anschlörrten war nur eins:vereinsschädigend!
Der Verein braucht wieder eine eigene spieltaktische Grundausrichtung und Kaderplanung, nach der sich dann die Trainerauswahl richtet.

Damit meine ich kein „Spielen wie Atletico Madrid“-Gefasel, sondern ein langfristiges sportliches Konzept, dem sich alles unterordnet.
Und dafür sind sowohl die aktuell Verantwortlichen im Vorstand als auch im Direktorium denkbar ungeeignet.
Die Mulder-Aussagen hätten ihm im Tonnies-Universum übrigens sowohl 100.000 Euro Strafe als auch den Job gekostet.
Dieses Loblied auf Geraerts hätte sich Mulder aber tatsächlich sparen können.

Fleischsalat

Wenn der Kalas sich nicht verletzt hätte, hätte ich von Dir hier einen komplett anderen Kommentar lesen dürfen. Wir hätten dann ganz sicher mehr einige Punkte auf dem Konto gehabt. Und Geraerts wäre dann höchstwahrscheinlich immer noch Trainer auf Schalke.

Ich würde behaupten wollen, dass die Verletzung von Kalas das Ende für Geraerts bedeutet hatte. Das war dann fast schon absehbar. Jedenfalls wenn man Schalke kennt.

Und Deine Meinung zu Geraerts findet in der Fachwelt sicher wenig Zuspruch. Schalke wird für Geraerts kein Karriereknick gewesen sein. Das war kein Frank Kramer oder gar Christian Gross.

Du schmeißt alles wahllos zusammen. Wenig differenziert Dein Kommentar. So simpel sind die Sachen nicht.

Ich stimme Dir aber zu, dass wir viele schlechte Trainer hatten. Das war aber trotzdem NICHT das eigentliche Problem. AUCH gute Trainer können sich nämlich auf Schalke nicht halten.

Trotzdem war die Entlassung von Geraerts richtig. Wenn der Kredit vom Trainer bei der Schalker Anhängerschaft aufgebraucht ist – DU selbst bist das beste Beispiel dafür – macht es keinen Sinn den Trainer auf Schalke noch halten zu wollen. Das gibt dann unweigerlich eine Abwärtsspirale auf Schalke, weil die Unruhe bis ins Unermeßliche steigt. Dann kann kein Trainer mehr erfolgreich arbeiten…

Ach ja noch was: Die Saisonvorbereitung von Geraerts hättest vermutlich auch ein wenig besser beurteilt, wenn Kalas sich nicht verletzt hätte….