Sonderbehandlung für Amin Younes – und warum er diese ok findet
Der große Umbruch beim FC Schalke 04 brachte viele auffällig junge Neuzugänge nach Gelsenkirchen. Mit der großen Ausnahme Amin Younes, der immerhin schon 30 Jahre alt ist. Daher wird er vertragsmäßig auch anders behandelt als die übrigen Neuen – und zeigt für diese Vorgehensweise der Verantwortlichen von S04 im Interview mit dem Kicker Verständnis.
Aktuell sind es elf neue Spieler, die Trainer Karel Geraerts in die Profi-Mannschaft des Zweitligisten einbauen muss oder darf. Bis auf einen erhielten alle langfristige Verträge auf Schalke, nämlich mit einer Laufzeit von drei, vier oder teils sogar fünf Jahren. Eine Investition sowohl in die kurzfristige als auch in die mittelfristige Zukunft des Clubs sollen diese sein.
Zum einen sollen sie sich möglichst sofort zu Verstärkungen entwickeln, die ein neuerliches Aufziehen von Abstiegsgefahr abwenden. Zum anderen sollen sie bei besonders positiver Entwicklung später gegen gutes Geld an zahlungskräftige Interessen abgegeben werden. Einzig für den früheren deutschen Nationalspieler gilt dieser Plan nicht. Younes soll sofort seine Qualitäten wieder abrufen, die er auf früheren Stationen schon gezeigt hat. Später große Kasse mit ihm zu machen, ist nicht der Plan mit ihm.
Schalke geht mit Amin Younes nur ein kleines Risiko ein
Da er aber auf gleich mehreren seiner Stationen zwischenmenschliche Probleme hatte, bot Schalke ihm als einzigen Neuzugang lediglich einen Zweijahresvertrag an. Schließlich trägt der Club das Risiko, mit ihm einen Kaderplatz zu besetzen, ihn zu bezahlen – und womöglich ebenfalls unter seiner mangelnden Kompatibilität für einen Teamsport leiden zu müssen.
Weshalb Amin Younes, der um sein schlechtes Standing in der Fußballszene weiß, auch vollstes Verständnis dafür zeigt, dass einzig sein Arbeitspapier eine so kurze Laufzeit aufweist. „Ich werde dieses Jahr 31, war zuletzt vertragslos und muss nun erst einmal beweisen, was ich noch draufhabe“, zeigt er sich einsichtig.
Dass man ihm bei positivem Verlauf seiner Zeit auf Schalke sportlich viel zutraut, zeigt aber auch seine Berufung in den Mannschaftsrat. Younes soll eine der Säulen werden, an denen sich die anderen orientieren können. Falls es nicht klappt, endet die Zeit nach zwei Saison wieder, falls doch, bliebe immer noch Gelegenheit zu einer Verlängerung der Zusammenarbeit.