Zeche Hugo: Christoph Daum würdigt Rudi Assauer zu dessen 80. Geburtstag
Am heutigen 30. April 2024 wäre Rudi Assauer, der am 6. Februar 2019 verstarb, 80 Jahre alt geworden. Das nahmen die Betreiber des „kleinen Museums“ in der Zeche Hugo zum Anlass zahlreiche Weggefährten Assauers zu einem Abend einzuladen, bei dem der kantige Manager ausgiebig gewürdigt wurde. Mit dabei: Michael Meier, Jörg Böhme, Rollo Fuhrmann und Christoph Daum.
Bereits gestern Abend ging die Veranstaltung in Gelsenkirchen über die Bühne, bei der auch Medienvertreter anwesend waren, die wie die WAZ von der Veranstaltung berichten.
Nein, auf ein, zwei Aspekte wolle Christoph Daum den Rückblick auf die Persönlichkeit Rudi Assauer nicht beschränken. Viel zu facettenreich sei dieser gewesen. Was sich auch an seiner Vita ablesen lässt. Schließlich gewann er 1966 mit dem später zum großen Rivalen von Schalke erwachsenden Borussia Dortmund als erster deutscher Club einen Europapokal, spielte später mehr als ein halbes Jahrzehnt für Werder Bremen in der Bundesliga, wo er auch ab 1976 seine Karriere als Manager begann. Zu einer Zeit, als es für diesen Job im Profifußball noch gar keine richtige Stellenbeschreibung gab, als auch in München ein gewisser Uli Hoeneß sich diesen Job erst selbst beibringen musste.
Ab 1993 war Assauer, der zwar 1944 im Saarland geboren wurde, aber ein Kind des Ruhrgebiets durch und durch ist, dann meist als Manager für Schalke 04 tätig (zwischendurch auch als Interimstrainer). In seiner zweiten Amtszeit initiierte Assauer den Bau der Arena AufSchalke, von der der Club weiterhin enorm profitiert.
Christoph Daum sprach gestern über den Schalke so prägenden Rudi Assauer
„Er hat das ganze Repertoire, das man einer Persönlichkeit zuschreibt, abgerufen. Er fehlt uns, wir vermissen ihn. Er war ein Mensch, der dem Fußball gutgetan hat“, führte Daum gestern aus. Assauer sein „ein echter Typ“ gewesen, der auch gerne mal aneckte. Und habe mit seiner Art, Schalke 04 zu prägen, vielen Menschen eine Heimat gegeben. Eine Heimat, die jetzt an vielen Stellen fehle.
Zu einer Zusammenarbeit zwischen Daum und Assauer war es übrigens nie gekommen, weshalb die Einladung ausgerechnet Daums zu diesem Abend auch ein wenig verwundert. Dennoch waren sie zur selben Zeit in der Bundesliga tätig und einmal, 2003 war das, wollte Assauer Daum auch zu Schalke holen. Doch da stand Assauers allzu forsches Mundwerk dazwischen, das Daum damals abschreckte. Dennoch hätten sich in all der Zeit „wunderschöne, positive Begegnungen und Auseinandersetzungen“ ereignet, „die sich aus der Rivalität ergeben“ hätten.
„Rudi Assauer war ein Mensch“, urteilt Daum, „der dem Fußball gutgetan hat“.