Krise bei Schalke 04: Geraerts sucht Expertenrat und will Teamgeist stärken
So gut die letzten Heimspiele liefen, nicht nur in Bezug auf die Punkteausbeute, auch vom Gesamtauftritt der Mannschaft des FC Schalke 04 her, so miserabel waren die Auftritte bei Auswärtsspielen. Weiter schwebt das Damoklesschwert des Abstiegs und einer damit verbundenen Insolvenz über dem siebenfachen Deutschen Meister. Trainer Karel Geraerts greift in der Krise zu allen Mitteln, die er finden kann.
So soll der Belgier bei den letzten Spielen extra ihm bekannte Experten in die Stadien eingeladen haben, um diesen einen hautnahen Eindruck von der Spielweise seiner Mannschaft zu vermitteln, nicht allein über TV-Bilder. Dies berichtet jedenfalls die WAZ vom Vorgehen des Schalker Chefcoachs, der schon seit längerer Zeit nicht mehr unumstritten ist. Zu häufig gingen seine Experimente bei Taktik und Personalauswahl völlig daneben. Inzwischen ist Schalke 04 die Schießbude der 2. Bundesliga. Kein anderer Club hat bis dato mehr oder auch nur genauso viele Gegentore kassiert wie S04 mit seinen 54.
Welche Experten es sind, die Geraerts – der bekanntlich immer noch erst in seiner zweiten Saison als Cheftrainer überhaupt ist – zurate zieht, wurde nicht publik gemacht. Es ist aber eher ungewöhnlich, dass diese Vorgehensweise von Geraerts publik wird. Schließlich räumt er damit ein, sich Rat von Dritten zu holen, weil ihm selbst dieser zumindest in Teilen ausgegangen ist.
Stärkung des Teamgeists bei Schalke 04 angestrebt
Bei der Konsultierung externer Experten bleibt es jedoch nicht in dem, was Geraerts aktuell unternimmt, im in den verbleibenden acht Spielen die nötigen Punkte für den definitiven Klassenerhalt zu gewinnen.
Der Trainer hat Defizite im Zusammenhalt in der Mannschaft ausgemacht. Während er selbst zuletzt Timo Baumgartl aussortierte, will er die verbliebenen Spieler enger zusammenschweißen. Der Teamgeist müsse gestärkt werden, ist Geraerts überzeugt. Wie er das angehen will, verrät er der WAZ sogar: „Indem man im Training gemeinsam Erfolge feiert und viele Gespräche führt.“ Auf seiner ersten Station bei Union St. Gilloise galt Geraerts als fähiger Psychologe, der mehreren Spielern zu einer aufsteigenden Formkurve verholfen haben soll. Auf Schalke ist der Draht zur Mannschaft nicht ganz so vertrauensvoll, wie erhofft, angesichts der ständigen Rückschläge aber auch verständlicherweise.
Nun soll in der Länderspielpause also am Teamgeist gearbeitet werden. Da nur wenige Spieler mit ihren Nationalmannschaften verreist sind, könnte dies Früchte tragen. Ob dem so ist, wird man im kommenden Heimspiel am 31.3. gegen den Karlsruher SC erleben.