Aufatmen beim FC Schalke 04. Die Stadt Gelsenkirchen unterstützt die Königsblauen auch weiterhin finanziell. In Verein und Stadion gesteckte Gelder sollen nicht abgezogen werden.
Am Donnerstagabend gab der Hauptausschuss nach Informationen von Reviersport seine Zustimmung zu einem entsprechenden Eilantrag. Die Zeit drängte, weil alle Erst- und Zweitligisten bis zum 15. März die Unterlagen für das Lizenzverfahren eingereicht haben müssen. Nach Angaben der WAZ haben Stadt und Stadtwerke insgesamt gut 35 Millionen Euro eingesetzt.
Der Betrag staffelt sich wie folgt:
- 15 Millionen Euro haben die Stadtwerke in die Stadiongesellschaft für die Veltins Arena gesteckt
- 11 Millionen Euro beträgt ein Darlehen der Stadtwerke für Verein und Stadiongesellschaft
- 10 Millionen Euro hat die Stadt ausgegeben, um stiller Teilhaber der Stadiongesellschaft zu sein.
Die Stadtwerke verfügten über eine Verkaufsoption, die die Kommunalpolitiker in der nicht-öffentlichen Sitzung aber nicht gezogen haben. Sie endet am 30. Juni 2029. Darüber hinaus verzichtet die Stadt auf das Recht, ihre Beteiligung zum Ende dieses Jahres zu kündigen.
„Ein nahezu zwangsläufiges Insolvenzverfahren“
Hätte die Stadt ihre Investitionen zurückverlangt, wäre der FC Schalke 04 angehalten gewesen, diese innerhalb der nächsten sechs Jahre zurückzuzahlen. Da die Ausgaben in den Unterlagen für die Lizenzierung aufgetaucht wären, hätte sich die finanzielle Ausgangslage erheblich verschlechtert.
Die Stadtverwaltung befürchtete, dass ein Abstieg in die 3. Liga „ein nahezu zwangsläufiges Insolvenzverfahren“ zur Folge gehabt hätte. Weiter hieß es, dass das Engagement von Stadt und Stadtwerken als „erheblich risikobehaftet“ beurteilt werde. Bei einer Insolvenz wäre „das eingesetzte Kapital ganz oder teilweise verloren“ gegangen, prophezeite die Verwaltung.
Der Schuldenstand des FC Schalke 04 lag Mitte März 2023 bei 165 Millionen Euro. Am 18. März 2024 gibt es neue Zahlen. Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers (47) präsentiert am Montag den Jahresabschluss 2023.