„Von Spiel zu Spiel immer besser“ – Blendi Idrizi zuversichtlich für die Rückrunde
Mit ihm haben auf Schalke nicht mehr viele gerechnet. Blendi Idrizi war als „ewiges Talent“ verschrien und abgeschrieben. Im Sommer sollte er die Königsblauen verlassen. Seit Karel Geraerts (42) auf der Trainerbank sitzt, läuft es für den 25 Jahre alten Mittelfeldspieler.
„Blendi ist ein Spieler, den ich als Trainer gerne sehe. Er möchte den Ball haben, ist schnell, kann sich gut drehen und der Mannschaft etwas Besonderes geben“, urteilt der S04-Coach über den sechsmaligen Nationalspieler des Kosovo. In den letzten beiden Partien vor der Winterpause zählte Idrizi zur Startelf. Beim 2:0-Auswärtserfolg gegen Hansa Rostock brachte er die Knappen mit dem Führungstreffer auf Siegkurs.
„Ich möchte spielen, Woche für Woche meine Leistung abrufen und noch mehr Scorerpunkte sammeln“, bekundet Idrizi auf der Vereins-Website entschlossen. Das durfte er zu Saisonbeginn nur in seltenen Fällen. In den ersten zwölf Runden sammelte er gerade einmal 16 Einsatzminuten. Unter Geraerts-Vorgänger Thomas Reis (50) spielte der Mittelfeldmann keine Rolle.
Abstieg mit Regensburg
In der Saison 2022/23 lief er auf Leihbasis für Jahn Regenburg auf. Nach insgesamt 19 Einsätzen, in denen ihm lediglich eine Torvorlage gelang, stand er auf Schalke wieder vor der Tür. Den Absturz der Oberpfälzer in die 3. Liga hatte auch Idrizi nicht aufhalten können.
„Ich bin tatsächlich von Blendi überrascht. Er zeigt mir in jedem Training, welche Qualitäten er hat. Sein Profil ist sehr interessant. Blendi mag es, den Ball zu haben, ist klein und schnell. Gegen solche Spieler spielt niemand gern“, äußerte sich Geraerts in der WAZ voller Lob über den 25-Jährigen. „Bei meiner Ankunft auf Schalke habe ich Negatives von ihm gehört“, teilte der Schalke-Trainer mit. „Es wirkte so, als gehöre er auf Schalke gar nicht mehr dazu.“
Diese Zeiten sind vorerst vorüber. „Wir fühlen uns wohl auf dem Feld, werden von Spiel zu Spiel immer besser“, erzählt Idrizi mit Blick auf den Start der Rückrunde gegen den Hamburger SV (20. Januar, 20.30 Uhr). „Wir haben ein gutes Gefühl“, betont der Box-to-box-Spieler, der nun auf der rechten Seite unterwegs ist und die Offensive mit starken Pässen ankurbelt – wohl auch gegen den HSV.
Ihr klaut nur Dreck
Ich würde ihm die Leistungsexplosion gönnen, nur habe ich bisher kein einziges Spiel von ihm gesehen, in dem er tatsächlich das Spiel der Mannschaft ankurbeln konnte und Sicherheit im Mittelfeld ausgestrahlt hätte, um das Gesamtgerüst zu stabilisieren. Vielleicht hat er in der Vorbereitung einen entscheidenden Schritt nach vorn gemacht. Den Beweis muss er in der laufenden Saison dann erst erbringen, bevor man sagen kann, dass er wirklich genug Potential besitzt um dauerhaft zum Kader zu gehören. Solange man als Zweitligist firmiert und dort keine ernstzunehmende Aufstiegsmannschaft darstellt, lässt sich die Hoffnung auf einen Leistungsträger Idrizi erklären. Perspektivisch, wenn man an eine Rückkehr in die 1. BL in den kommenden 2-3 Jahren glaubt, wird Idrizi nicht den Ansprüchen genügen. Die Baustelle im Zentrum, als offensiver Dreh- und Angelpunkt wird er m.E. nicht schließen können. Aber gern lasse ich mich eines Besseren belehren, ich wäre der Erste der ihm gratulieren würde. Mal schauen welche überraschenden Erkenntnisse die sportliche Führung noch erlangen wird, in den kommenden Wochen/Monaten.