Breitenreiter blickt zurück: „Habe politische Strömungen bei Schalke 04 unterschätzt“
Eins bleibt dem FC Schalke 04 auch in Zeiten einer neuen Besetzung der Spitze des Aufsichtsrats erhalten: dass es zu ständigen Personalwechseln insbesondere auf der Trainerposition kommt. Einer der vielen Vorgänger von Karel Geraerts, André Breitenreiter, kommt rückblickend zu dem Schluss, dass er in mancher Hinsicht zu blauäugig agierte.
So zitiert DerWesten den Schalke-Trainer der Saison 2015/16 mit dessen Aussagen zu seiner Zeit bei Königsblau:
„Ich habe die politischen Strömungen damals auf Schalke vielleicht unterschätzt. Ich habe das eine oder andere sehr direkt angesprochen, weil ich auch ein fordernder Trainer bin, im Sinne des Erfolges, um immer das Maximale herauszuholen.“ Seine direkte Ansprache sei wohl nicht bei allen Rezipienten auf die erhoffte Gegenliebe gestoßen, vermutet Breitenreiter, der zuletzt die TSG Hoffenheim in der Bundesliga trainierte. Daraus, dass er schließlich trotz sichtbarer Weiterentwicklung zahlreicher Spieler und dem Erreichen der Europa League gefeuert wurde, hat er seine Lehren gezogen.
Seitdem gehe er in seiner Arbeit als Coach diplomatischer gegenüber Vereinsverantwortlichen vor, da nicht jeder immer alles dem Erfolg unterordne, wie er es zu tun pflegt. Seine grundsätzliche Herangehensweise habe er jedoch nicht geändert: „m erfolgreich zu sein, muss man auch fordernd sein.“
Heidel feuerte Breitenreiter noch vor offiziellem Jobantritt
André Breitenreiter war zum Ende der Saison 2015/16 gefeuert worden, obwohl sein Vertrag noch bis 2017 lief. Der damals im Anflug befindliche neue Manager Christian Heidel hatte diese Entscheidung getroffen, obwohl er erst Tage später offiziell seinen Job antrat. Damals war das Verpassen der Qualifikation für die Champions League schon ausreichend, um den Stuhl vor die Tür gestellt zu bekommen.
Wie DerWesten kommentiert, habe zumindest der geschasste Trainer aus diesem Vorfall seine Lehren gezogen. Was man für die Handelnden beim FC Schalke 04 nicht behaupten könne, wo weiterhin interne Machtkämpfe immer ein „großes Thema“ seien, auch wenn die daran beteiligten Personen wechselten.