Gerald Asamoah von Auszeichnung zu Tränen gerührt

Gerald Asamoah war nicht nur lange Spieler des FC Schalke 04 und ist seitdem in zahlreichen anderen Funktionen für den Club tätig. Mit der deutschen Nationalmannschaft wurde der in Ghana geborene Asamoah 2002 auch Vize-Weltmeister. Nun erhielt er eine Auszeichnung für gänzlich anderes Wirken seinerseits, was ihn zu Tränen rührte.

Die Stadt Rottenburg in Baden-Württemberg verleiht in unregelmäßigen Abständen den Eugen-Bolz-Preis, zu Ehren des früheren (1928 – 1933) Staatspräsidenten des damaligen Landes Württemberg, der wegen seiner Tätigkeit im Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1945 hingerichtet wurde. Asamoah wurde nun für sein eigenes Engagement gegen Rassismus und Diskriminierung ausgezeichnet, deren Opfer er selbst schon wurde.

So ist Asamoah Pate der Aktion „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ und äußert sich auch immer wieder öffentlichkeitswirksam bei Fällen von Rassismus, die im Fußball auftreten. Zudem gründete er eine Stiftung für herzkranke Kinder. Auch hier dürfte der Umstand ausschlaggebend gewesen sein, dass er selbst 1998 mit einer Kardiomyopathie diagnostiziert wurde. Deshalb hatten ihm Mediziner zum Beenden seiner Karriere als Profisportler geraten, er machte dennoch weiter, unter der Auflage, dass sich stets ein Defibrillator am Spielfeldrand befinden müsse.

Auszeichnung nach NS-Widerstandskämpfer benannt

Die Laudatio hielt Landesinnenminister Thomas Strobl von der CDU, der Asamoah mit diesen Worten würdigte: „Gerald Asamoah wird zurecht für sein mutiges Eintreten geehrt, für seine Verdienste in der Gesellschaft und für seine Verdienste um die Werte.“

Asamoah selbst äußerte sich bescheiden, da sein Engagement keinen Preis verdient habe, schließlich sei dieses „nur menschlich“. Als er aber an vorherige Trägerinnen des Eugen-Bolz-Preises erinnert wurde, schossen ihm die Tränen in die Augen und er gab doch zu, dass er sich eine solche Auszeichnung „immer gewünscht“ habe. Diese ist mit 5.000 Euro dotiert, wobei der ideelle Wert des verliehenen Preises wesentlich schwerwiegender sein dürfte.