Trotz eklatanter Schwächen zeigt Schalke 04 beim HSV auch Positives
Die Bilanz der Torschüsse lautete am Ende 31:11 für den Hamburger SV. Und dieser hohe Wert kam nicht erst zustande, als Ibrahima Cissé den Platz mit Gelb-Roter Karte hatte verlassen müssen. Dass die Schwächen in der Defensive unübersehbar sind, wäre jedoch auch ohne diese Statistik klar. Immerhin gibt es auch Positives von diesem Auftritt des FC Schalke 04 zu berichten.
Im Prinzip war jeder in der Defensive aufgestellte Schalker gestern Abend überfordert. Dass dies besonders bei Debütant Ibrahima Cissé zu Tage trat, war auch dem Umstand geschuldet, dass etwa beispielsweise Marcin Kaminski nicht die ordnende Hand war, die so ein Debütant wie Cissé benötigt hätte. Zudem muss sich auch Trainer Reis Kritik gefallen lassen, dass er den an diesem Abend so offensichtlich überforderten Spieler nicht spätestens nach dessen erster Gelben Karte vom Platz holte.
Doch auch Thomas Ouwejan und Cedric Brunner auf den Außen zeigten sich von den eingespielten, erneut offensivstarken Hamburgern überfordert, was wiederum der Wert von 19 erfolgreich geschlagenen Flanken des HSV unterstreicht.
Dazu zeigte man sich bei mehr als einem Hamburger Konter reichlich desorientiert, ließ bei eigenem Freistoß beinahe jegliche Absicherung vermissen und präsentierte sich teilweise komplett desolat. Hoffnung auf rasche Besserung macht die Verpflichtung von Timo Baumgartl, der aber natürlich noch gar nicht im Team angekommen sein kann.
Start in die 2. Bundesliga missglückt – doch nicht alles war schlecht
Trotz all dieser großen Schwächen und dem Umstand, dass Robert Glatzel nach dem Spiel sagte, man habe zwar 5 Tore erzielt, es hätten aber eigentlich noch mehr sein müssen – und damit Recht hatte. Trotz dieser Umstände gab es auch Positives von S04 zu sehen.
Da wäre zunächst Simon Terodde, der auch mit 35 weiterhin zumindest in der 2. Bundesliga trifft und hier sogar enorme Durchsetzungsfähigkeit zeigte. Dazu kam ein weiteres Debüt, das völlig konträr zu jenem von Ibrahima Cissé lief. Denn Assan Ouedraogo krönte seinen Auftritt mit einem sehenswerten Treffer, nachdem er nur wegen seines geringen Alters nur mit Ausnahmegenehmigung überhaupt so spät am Abend in Hamburg noch auf dem Platz stehen durfte.
Und noch ein Debütant überzeugte, wobei es sich im Falle von Marius Müller lediglich um sein Debüt für den FC Schalke handelte. Der Goalie bewahrte S04 mit vielen starken Paraden vor einer noch höheren Niederlage – und das bei schon 5 kassierten Treffern. Zumindest auf dieser Position gibt es also keinen Besserungsbedarf, ganz anders als in Defensive und Spielaufbau.