Axel Hefer räumt ein: „Schalker Weg“ in der Trainerfrage war ein Fehler
Gestern Abend gab es beim FC Schalke 04 die Veranstaltung „MitGEredet“ – ein Livestream mit den beiden am Samstag zur Wahl stehenden Kandidaten für den Aufsichtsrat. Neben dem amtierenden Aufsichtsratsvorsitzenden Axel Hefer war das Holger Brauner. Hefer äußerte sich zur Vorgehensweise bei der Trainerauswahl in der vergangenen Saison und räumte dabei Fehler ein.
Die Ruhr Nachrichten haben gestern zugehört und berichten, dass es ein vorrangiges Anliegen der Fragen stellenden dürfenden Fans war, zu erfahren, warum man sich vor der Saison überhaupt für Frank Kramer als Trainer entschieden haben. An dessen Fähigkeiten hatte es im Umfeld größere Zweifel gegeben, die den Entscheidern eigentlich nicht hätten verborgen bleiben können.
Dessen Vita weist nur eine überschaubare Zahl an Erfolgen auf seinen diversen Trainerstationen aus. In der Vorsaison war er bei Arminia Bielefeld geschasst worden, das er nicht aus dem Tabellenkeller befreien konnte.
Axel Hefer gab zu, dass es in dieser Frage unvorteilhaft gewesen sei, auf den „Schalker Weg“ zu setzen. Dieser habe beinhaltet, dass man bei einem Trainerwechsel eben nicht das komplette – oder in Teilen – übrige Trainerteam austausche. Es sei Bedingung bei der Trainersuche gewesen, dass der neue Coach mit den vorhandenen Co-Trainern arbeitet. Diese Kondition aber habe das Feld der Kandidaten zu stark eingeschränkt, sieht Hefer im Rückblick ein.
Glückloser Kramer legte Grundstein für den späteren Abstieg
Heutzutage sei es im Profifußball eben üblich, dass ein Chefcoach mindestens einen Vertrauten zu allen Stationen mitbringe. Hefer dazu: „Das war mir vorher auch nicht so bewusst. Aber ich bin ja auch kein Sportvorstand.“ Statt auf der Höhe der Zeit zu agieren, sei diese Vorgehensweise „naiv und fußballromantisch“ gewesen, räumt der Aufsichtsratsvorsitzende ein, auch wenn man damit auch Kosten habe einsparen wollen.
Letztlich war die schwache Punkteausbeute unter Frank Kramer, an dem es schon im Trainingslager Zweifel aus dem Kreise der Spieler gegeben hatte, entscheidend für den erneuten Abstieg. Kramer hatte aus den ersten zehn Partie in der Bundesliga nur sechs Punkte geholt. Die unter Nachfolger Thomas Reis geholten 25 Punkte aus den restlichen 24 Spielen waren in der Endabrechnung dann zu wenig, um zumindest noch den Relegationsplatz zu erreichen.