Flankengott vom Kohlenpott: Warum Schalke-Legende Abramczik Mitleid mit Terodde hat
Seine Flanken könnte Simon Terodde (34) gut gebrauchen. In den 1970er Jahren profitierte Torjäger Klaus Fischer (72) von den präzisen Hereingaben des „Flankengotts vom Kohlenpott“, wie Rüdiger Abramczik (66) einst voller Bewunderung genannt wurde. Zwar sind Thomas Ouwejan (26) und Tobias Mohr (27) ebenfalls für ihre genauen Vorlagen bekannt, doch ein Außenbahnspieler wie Abramczik würde der heutigen Schalker Mannschaft durchaus guttun.
Während Terodde in der 2. Bundesliga Tore wie am Fließband erzielt hat, hakt es im Oberhaus mit der Treffsicherheit. Lediglich beim 1:1 gegen den VfB Stuttgart netzte der 34 Jahre alte Angreifer ein. Schalke-Legende Abramczik fühlt mit dem 1,92 Meter großen Hünen. Im Gespräch mit der „WAZ“ äußert er sich zur Torflaute Teroddes: „Natürlich habe ich Mitleid mit ihm, weil ich ja selbst auch Stürmer war. Ich kenne das: Mal hast du eine Saison, da machst du viele Tore, dann hast du mal eine Saison, da machst du ganz wenige.“
Abramczik: Larsson nicht ideal für die rechte Außenbahn
Zwar ist der 66-Jährige vor allem als einer der besten Vorlagengeber in die Bundesligageschichte eingegangen, aber „Abi“ wusste auch, wie man Tore erzielt. Insgesamt 77 waren es in seiner aktiven Zeit für Schalke 04 (44), Borussia Dortmund (30) und den 1. FC Nürnberg (3). Der WM-Teilnehmer von 1978 nimmt die königsblauen Schienenspieler in die Pflicht. „Was mich ein bisschen stört, ist, dass er natürlich von Flanken lebt und dass wir da zu wenig von außen kommen und ihn füttern. Man muss sich da etwas einfallen lassen, um da außen an den Gegenspielern vorbeizukommen“, verlangt Abramczik.
Ganz zufrieden ist er nicht mit der Aufstellung von S04-Chef-Trainer Frank Kramer (50). So sei Jordan Larsson (25) als Linksfuß nicht die ideale Besetzung für die rechte Außenbahn. „Er kann von der Seite mit seinem schwachen Fuß nicht so gut flanken“, kritisiert Abramczik.
Am Sonntag (2. Oktober, 17.30 Uhr) gegen den FC Augsburg bietet sich Larsson die Gelegenheit, den Flankengott vom Gegenteil zu überzeugen.