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„Eine tolle Zeit“: Tönnies blickt auf seine Schalke-Ära zurück

Clemens Tönnies
Foto: IMAGO

Clemens Tönnies blickt auf seine bewegte Zeit beim FC Schalke 04 zurück und ordnet seine Bedeutung für den Klub ein. Gleichzeitig erklärt er, warum er heute Abstand hält und dennoch weiter mit dem Verein mitfiebert.


Über mehr als zwei Jahrzehnte prägte Clemens Tönnies den FC Schalke 04 wie kaum ein anderer Funktionär der jüngeren Vereinsgeschichte. Von 1994 bis 2020 saß er im Aufsichtsrat, fast zwei Jahrzehnte davon als dessen Vorsitzender – eine Zeit, die sportlich und wirtschaftlich von großen Erfolgen, aber auch von umstrittenen Entscheidungen begleitet war. Heute blickt der 69-Jährige mit spürbarer Distanz, aber auch mit erkennbarem Stolz auf diese Phase zurück.

Tönnies selbst ordnet seine Ära klar ein. „Ich glaube, dass ich bei den allermeisten Mitgliedern in sehr, sehr guter Erinnerung bin“, sagte er im OMR-Podcast. Und er nannte auch den Grund: „Weil ich für die allerbeste Zeit stehe, die Schalke jemals hatte.“ Gemeint sind sportliche Glanzmomente, der Aufbau finanzieller Strukturen – und vor allem der Bau der Arena, den er als eines der prägendsten Projekte beschreibt. Der legendäre Manager Rudi Assauer sei zwar das Gesicht des Neubaus gewesen, doch Tönnies erinnert sich an die Rollenverteilung: Er habe Assauer damals den Helm aufgesetzt und ihm gesagt: „Du bist der Herr des Stadions.“

Ex-Schalke-Boss Tönnies schließt Rückkehr aus

Gleichzeitig betont er, dass seine Arbeit nicht ohne Konflikte verlief. Machtfragen, Nähe zur Mannschaft und seine direkte Art machten ihn angreifbar, aber auch zu einer Figur, die Schalke über Jahre geprägt und stabilisiert hat. Rückblickend bewertet er seine Zeit dennoch als sehr positiv. „Es war eine tolle Zeit, ich will keine Sekunde missen“, fasst er zusammen. „Aber ich will da auch nicht mehr wieder hin.“

Heute hat Tönnies die operative Verantwortung abgegeben und verfolgt vieles aus der Distanz. Er beschreibt seine Rolle nun als unterstützenden Beobachter: „Ich drücke dem Verein beide Daumen, aber will nicht mehr so präsent sein, das müssen andere machen“, sagte Tönnies. Gleichzeitig äußert er sich anerkennend über die sportliche Führung: Trainer Miron Muslic sei „gut“, Sportvorstand Frank Baumann „ein richtig guter Junge.“

Auch wenn er Schalke aus dem Hintergrund begleitet, bleibt er überzeugt davon, dass seine Zeit im Verein ein wesentlicher Teil der modernen Schalker Geschichte ist – und dass seine 26 Jahre im Aufsichtsrat den Revierclub nachhaltig geprägt haben.