xGoals: So effizient sind Schalkes Stürmer

Schalkes Stürmer im Effizienz-Check: Wie treffsicher sind Moussa Sylla und Kenan Karaman im Vergleich zur Konkurrenz und zur Vorsaison?
Wer verstehen will, wie effektiv ein Stürmer wirklich ist, kommt an „Expected Goals“ kaum vorbei. Dieser statistische Wert berechnet anhand sämtlicher Schussparameter: Position, Winkel, Gegenspieler, Art der Vorlage, Körperteil und so weiter, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Abschluss zu einem Tor führt. Ein Schuss aus fünf Metern zentral hat demnach eine deutlich höhere xG-Wahrscheinlichkeit als ein Distanzschuss.
Natürlich bildet der sogenannte xG-Wert, also der zu erwartende Tore-Wert, nicht jede Spielsituation perfekt ab. Dennoch ist er das beste verfügbare Indiz dafür, wie viele Tore ein Stürmer aus seinen Chancen „eigentlich“ machen müsste.
Ein Blick auf die xGoals-Tabelle des Kicker aus der Vorsaison zeigt eindrucksvoll, wie unterschiedlich Stürmer ihre Chancen nutzen: Davie Selke wurde 2024/25 mit 22 Toren Torschützenkönig, obwohl sein xG-Wert nur 19,87 betrug. Ragnar Ache glänzte bei Kaiserslautern sogar noch deutlicher: Aus 14,24 erwarteten Toren machte er 18. Ein Plus von fast vier Treffern, das Köln dazu bewegte, ihn in die Bundesliga zu holen. Auch Moussa Sylla lieferte damals überragende Werte.
Für Schalke erzielte Sylla in der vergangenen Saison 16 Ligatore bei lediglich 12,67 erwarteten Treffern. Noch effizienter war Kenan Karaman, der bei einem xG-Wert von 9,15 ganze 13 Tore erzielte und damit fast vier Treffer über dem Erwartungswert lag. Zusammen schossen die beiden Schalker Angreifer also knapp sieben Tore mehr, als die Chancen eigentlich hergaben.
Sind Kenan Karaman und Moussa Sylla schwächer als in der Vorsaison?
In der aktuellen Zweitligaspielzeit 2025/26 ragt vor allem Darmstadts Isac Lidberg heraus, der aus einem xG-Wert von nur 3,99 unglaubliche neun Tore erzielt hat. Diese Quote macht den Schalke-Schreck ligaweit zum stärksten Vollstrecker.
Bei Schalke hat sich das Blatt gewendet. Moussa Sylla liegt nach elf Spielen bei 4,92 erwarteten Toren, aber nur vier erzielten Treffern. Und auch Kenan Karaman bleibt leicht unter dem Erwartungswert: 4,08 xG stehen ebenfalls vier Toren gegenüber.
Zum einen kann man daraus schließen, dass die Schalker Abhängigkeit von Sylla und Karaman gesunken ist und dass das Team um die beiden Offensivspieler besser funktioniert. Tabellenplatz Zwei bestätigt dies. Zudem misst der xG-Wert nicht, wie viel wertvolle Arbeit beide im Passspiel oder im Pressing verrichten.
Da beide Stürmer in der vergangenen Saison deutlich effizienter waren, spricht zudem vieles dafür, dass ihre Abschlussstärke statistisch gesehen wieder steigen dürfte. Sollte das nicht eintreten, hätten die Aufstiegskonkurrenten Elversberg mit Ebnoutalib und Darmstadt mit Lidberg einen Vorteil: einen Knipser, der aus wenig sehr viel macht.