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Pyrotechnik: Schalke mit kontroverser Haltung

Schalke-Fans Pyrotechnik
Foto: IMAGO

Der FC Schalke schlägt beim Thema Pyrotechnik einen ungewohnt offensiven Kurs ein. Gleichzeitig zieht der Klub klare Grenzen gegenüber Gewalt und gefährlichen Aktionen.


Auf der Mitgliederversammlung des FC Schalke 04 haben die Klubverantwortlichen eine klare, aber zugleich vielschichtige Position zum Thema Pyrotechnik bezogen. Vorstandschef Matthias Tillmann kündigte an, dass der Verein „praktikable Lösungen beim Thema Pyrotechnik“ anstrebe – ein Vorstoß, der Bewegung in eine seit Jahren festgefahrene Debatte bringen soll.

Der Verein steht zunehmend unter Druck, denn in den vergangenen Monaten musste Schalke mehrfach hohe Geldstrafen zahlen. Bei Spielen in Magdeburg und Ulm wurden jeweils dutzende pyrotechnische Gegenstände gezündet, was den Revierclub zehntausende Euro kostete. Diese Vorfälle belasten nicht nur das Budget, sondern auch das Verhältnis zu den Sicherheitsbehörden. Gleichzeitig machen die Schalker aber deutlich, dass sie sich gegen Maßnahmen stemmen, die aus ihrer Sicht Fans ungerecht treffen würden. Tillmann betonte bei der Versammlung: „Wir lehnen Vorverurteilung und Kollektivstrafen ab.“

Dublin-Vorfälle: Schalke prüft harte Stadionverbote

Gleichzeitig zog der Vorstandschef klare Grenzen. Nach den Fan-Ausschreitungen beim Testspiel in Dublin sprach er deutliche Worte und stellte klar: „Gewalt hat hier keinen Platz.“ Der Verein arbeite die Vorfälle konsequent auf, auch mit Blick auf mögliche Stadionverbote. Ebenso machte Tillmann deutlich, dass Unterstützung für legale Fanaktionen nicht mit einem Freibrief für riskante Aktionen verwechselt werden dürfe. „Auch, wenn Pyrotechnik Menschen gefährdet, verurteilen wir das“, sagte er.

Trotz der kritischen Ereignisse bekennt sich Schalke weiterhin klar zu Fankultur und Choreografien. Fanmaterialien sollen erhalten bleiben, kreative Unterstützung ausdrücklich gefördert werden.

Neben den Fan- und Sicherheitsthemen sorgte auch die Ankündigung einer Bierpreiserhöhung für Diskussionen. Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers begründete die Anpassung von 5,10 Euro auf 5,50 Euro mit gestiegenen Kosten. Zwar reagierten viele Fans wenig begeistert, doch es blieb ruhig im Saal.

Unterm Strich zeigt sich: Schalke versucht, einen schmalen Grat zu gehen – zwischen der klaren Ablehnung von Gewalt und gefährlicher Pyrotechnik, der Verteidigung von Fankultur und dem Ruf nach fairen Regeln im Umgang mit Fußballfans.