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Nach Niederlage: Schalke-Kandidat Brinkert erhebt Verdacht

Raphael Brinkert
Foto: IMAGO

Nach seiner klaren Niederlage bei der Aufsichtsratswahl erhebt Raphael Brinkert einen Verdacht über deren Auslöser. Gleichzeitig zeigt er sich selbstkritisch und betont seine Bereitschaft, Schalke weiterhin zu unterstützen.


Raphael Brinkert hat nach seiner überraschend deutlichen Niederlage bei der Mitgliederversammlung des FC Schalke 04 erstmals ausführlicher Stellung bezogen. Der Marketing-Experte, der als einer der prominentesten Kandidaten für den Aufsichtsrat galt, erhielt lediglich 557 Stimmen und landete damit weit hinter den erfolgreichen Bewerbern Stefan Hegmanns und Johannes Struckmeier.

Bereits während der Veranstaltung hatte sich abgezeichnet, dass Brinkerts kämpferische und teils konfrontative Rede in der Veltins-Arena nicht auf breite Zustimmung stoßen würde. Schalkes Aufsichtsratschef Axel Hefer urteilte im Nachgang, Brinkert sei „für die aktuelle Stimmung deutlich zu negativ und zu aggressiv“ aufgetreten. Auch der Mitbewerber Rolf Haselhorst setzte nach und sprach von einer Rückkehr zu „mehr Schalker Realismus“.

Am Sonntag erklärte Brinkert schließlich im Fanforum Block 5, dass er schon vor der Wahl mit einer Schlappe gerechnet habe. Ihm sei bewusst gewesen, „dass von den organisierten Gruppen eine klare Wahlempfehlung gegen mich“ ausgesprochen worden sei.

Raphael Brinkert kritisiert Ablauf der Schalke-Versammlung

Die nahezu geschlossenen Ergebnisse hätten dies „bestätigt“. Seine Niederlage führt Brinkert daher nicht allein auf seine Rede zurück, auch wenn er einräumt, sie sei „zu fordernd, zu leidenschaftlich und zu sehr auf Wahlkampf ausgerichtet“ gewesen.

Verwundert zeigte sich der 48-Jährige zudem über den Ablauf der Versammlung. Dass kaum kritische Nachfragen oder Diskussionen zugelassen wurden, sei ungewöhnlich gewesen: „Dass so gut wie keine Aussprache stattfand, in der auch kritische Themen angesprochen wurden, wie es sonst der Fall ist, half nicht.“

Trotz aller Enttäuschung betonte Brinkert seine Verbundenheit zum Verein. Er akzeptiere das Ergebnis und wolle weiterhin unterstützen: „Ab heute geht es wieder nur um Schalke. Lasst uns gemeinsam den Karren aus dem Dreck ziehen! Ich helfe, wo ich kann und wo es gewünscht ist.“

Während Hegmanns und Struckmeier künftig den Aufsichtsrat verstärken, bleibt Brinkert zunächst außen vor – eine Rolle, in der er dennoch Einfluss nehmen möchte.