Knappenschmiede

Trotz sportlichem Erfolg: Schalker U23 mit Minusrekord

Schalke 04 U23
Foto: IMAGO

Nicht wenigen Fußballfans sind sie ein Dorn im Auge. Die zweite Mannschaft der Erst- und Zweitligisten ist selten ein Publikumsmagnet. Manche Partie findet fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.


Mit der TSG Hoffenheim und dem VfB Stuttgart treten zwei Reservemannschaften sogar in der 3. Liga an. In den insgesamt fünf Regionalligen tummeln sich weitere 19 Nachwuchsteams. Mancher Traditionsklub bleibt im Aufstiegsrennen dabei auf der Strecke. „Es gibt dort Spieler, die teilweise mit der ersten Mannschaft trainieren. Generell sind die finanziellen Möglichkeiten ganz anders. Wenn du gegen sie spielst, weißt du nie, was du bekommst“, beschwerte sich im vergangenen Jahr Christian Hock (55), bis Ende September 2025 Geschäftsführer von Viertligist Kickers Offenbach.

Während sich im Nordosten und Südwesten nur jeweils zwei zweite Mannschaften finden, gehen im Westen gleich sieben an den Start. Mehr erlaubt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) pro Staffel nicht. Die Begeisterung hält sich erwartungsgemäß in Grenzen. Auch die Zuschauer sind eher desinteressiert an den Auftritten der U23-Mannschaften.

In der Saison 2024/25 erlebte der spätere Meister und Aufsteiger MSV Duisburg in der Weststaffel einen wahren Besucheransturm. Im Schnitte besuchten fast 17.000 Zahlende die Heimspiele der Zebras. Mit weitem Abstand folgten weitere vier Ex-Bundesligisten: RW Oberhausen (3.496), Fortuna Köln (3.030), KFC Uerdingen (2.899) sowie der Wuppertaler SV (2.335).

Aufsteiger Siegen vorne in der Zuschauergunst

Das sportliche Aushängeschild aus Meiderich ist der Regionalliga West abhandengekommen. Das wirkt sich auch auf die Besucherzahlen aus. Neue Nummer eins ist Aufsteiger Sportfreunde Siegen mit einem Besucherschnitt von 3.154. Oberhausen (2.641) und Fortuna Köln (2.353) haben ihren jeweiligen Rang behalten.

Am unteren Ende der Zuschauerrangliste findet sich die U23 des FC Schalke 04. Schon in der vergangenen Spielzeit war das Interesse an den Partien überschaubar. Im Parkstadion fanden sich durchschnittlich 478 Fans ein. Unterboten wurden die Nachwuchsknappen nur durch Krisenklub Eintracht Hohkeppel (290), der mittlerweile in der Mittelrheinliga an den Start geht.

In der laufenden Spielzeit ist Schalkes Zweite zwar derzeit sensationeller Tabellenzweiter. Sehen möchte die Mannschaft von Chef-Trainer Jakob Fimpel (36) aber kaum jemand. Mit einem Schnitt von 312 Besuchern ist die U23 ligaweites Schlusslicht in der Zuschauergunst.

Besonders trist war die Atmosphäre am 10. Spieltag, als lediglich 50 Unentwegte im Parkstadion den Schalker 3:1-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf II sehen wollten – bislang Negativrekord in 2025/26.