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Nach Dublin-Skandal: Schalkes Ultras äußern sich erstmals

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Foto: IMAGO

Schalkes Ultras haben sich erstmals zum Gewalttat-Vorfall in Dublin geäußert. In ihrem Statement gestehen sie Fehler ein – eine klare Entschuldigung bleibt jedoch aus.


Zwei Wochen nach dem umstrittenen Testspiel des FC Schalke 04 in Dublin haben sich die „Ultras Gelsenkirchen“ erstmals zu den Vorfällen rund um den Fanmarsch geäußert. Bei dem Marsch waren eine Fotografin und ihr Begleiter attackiert worden. Ein Video der Szene verbreitete sich anschließend millionenfach in den sozialen Netzwerken.

Im aktuellen „Blauen Brief“, dem Magazin der Schalker Fanszene, nimmt die Gruppe Stellung. Zu Beginn kritisieren die Ultras, dass Fanmärsche mittlerweile regelmäßig gefilmt werden: „Dass man als große singende Gruppe auf dem Weg zum Stadion seit Jahren bereits von hunderten Handys gleichzeitig gefilmt wird und einige der Personen dabei auch jede Distanz vermissen lassen, ist leider nichts Neues und in der heutigen Zeit wohl leider normal.“

Gleichzeitig erkennen die Ultras aber eigene Fehler an. „Dennoch muss man sich aber definitiv eingestehen, dass es im Laufe des Marschs zu Reaktionen unsererseits kam, die nicht angebracht waren und so nicht passieren dürfen“, schreiben sie weiter. Dabei geht es wohl um die Szene, in der mehrere Ultras einen Mann, der einer Frau helfen wollte, zunächst umstoßen und anschließend treten.

Reaktion auf Fan-Attacke: Schalke-Ultras gestehen Fehler ein

Auch zu Vorkommnissen im Stadion äußert sich die Gruppierung selbstkritisch: „Und auch im Stadion gab es dann leider einzelne Vorkommnisse, die unnötig waren. Gerade wenn man bedenkt, dass der Gastgeberverein wirklich alles dafür getan hat, dass wir vor Ort perfekte Bedingungen für einen ausgelassenen Nachmittag hatten.“

Eine klare Entschuldigung für die Gewalt bleibt jedoch aus. Stattdessen ziehen die Ultras trotz der Ereignisse ein insgesamt positives Fazit: „Insgesamt war das Testspiel und der Ausflug nach Dublin eine willkommene Abwechslung zum Liga-Alltag, der wirklich Spaß gemacht hat. Trotzdem ist uns bewusst, dass bei einzelnen Situationen vor Ort Fehler passiert sind, die aufzuarbeiten sind.“

Der FC Schalke 04 hatte die Gewalttaten bereits kurz nach dem Spiel „aufs Schärfste“ verurteilt und die gezeigten Bilder als „verstörend und nur schwer zu ertragen“ bezeichnet. Ob die Attacken in Dublin noch strafrechtliche Folgen haben werden, ist derzeit unklar.