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Bei Startelfeinsatz: Schalkes Sanchez mit Licht und Schatten

Felipe Sanchez
Foto: IMAGO

Felipe Sanchez Entwicklung bei Schalke nimmt Fahrt auf. Gegen Kiel durfte er starten, doch ein schwerer Patzer überschattete seine ordentliche Leistung.


Beim 0:1 des FC Schalke 04 gegen Holstein Kiel rückte überraschend Felipe Sanchez in die Startelf. Cheftrainer Miron Muslic entschied sich gegen Hasan Kurucay und setzte stattdessen auf den jungen Argentinier.

Der Coach verwies nach der Partie auf Sanchez’ ordentlichen Auftritt nach seiner Einwechslung beim 1:0-Sieg gegen Dynamo Dresden sowie auf seine Leistungen in der Länderspielpause. Kurucay hatte krankheitsbedingt eine Woche lang gefehlt und auch das Testspiel bei Borussia Mönchengladbach (0:2) verpasst. Sanchez hingegen überzeugte im Training und im Test. „Es geht immer nur um Performance, deshalb hat sich Felipe den Startelf-Einsatz verdient“, stellte Muslic laut WAZ klar.

Sportdirektor Youri Mulder hob die grundsätzliche Leistung des Innenverteidigers hervor: 82 Prozent seiner 51 Pässe fanden einen Mitspieler, zudem gewann er 75 Prozent seiner Zweikämpfe. „Felipe hat ein ordentliches Spiel gemacht“, so Mulder.

Trotz dieser Zahlen blieb vor allem ein folgenschwerer Fehler hängen. Sanchez köpfte einen hohen Ball ohne Bedrängnis direkt vor die Füße eines Kielers, woraus der entscheidende Treffer entstand. „Felipe steht im Umkreis von 30 Metern komplett allein und köpft den Ball genau vor die Füße des Kielers“, ärgerte sich Muslic ungewöhnlich deutlich.

Sanchez lernt von den Schalke-Routiniers Katic und Becker

Mulder wiederum wollte die Verantwortung nicht allein beim 21-Jährigen sehen: „Dass aus einer solchen Situation ein Tor fällt, darf nicht passieren. Aber es ist nicht die Schuld von nur einem Spieler, es ist immer eine Team-Sache.“

Abgesehen von dieser Szene zeigte Felipe Sanchez Licht und Schatten. Mehrfach rettete er mit riskanten Grätschen in letzter Sekunde, verursachte aber auch gefährliche Situationen über seine Seite.

Langfristig sieht Schalke den Verteidiger dennoch auf einem guten Weg. Noch in der Vorsaison war er weit von der Startelf entfernt und kam nur auf fünf Einsätze. Inzwischen sammelt er regelmäßig Spielzeit, wirkt stabiler und profitiert von den erfahrenen Nebenleuten Nikola Katic und Timo Becker. Letzterer betonte bereits: „Wenn man zwei etwas gestandenere Leute hat, dann ist es leichter für Talente, sich daneben zu entwickeln. Felipe hat Riesenpotenzial. Wenn wir den an unsere Hand nehmen, kann das richtig gut werden.“