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Neue Strategie enthüllt: Schalke plant gezieltere Talentförderung

Mertcan Ayhan und Vitalie Becker
Foto: IMAGO

Schalkes Nachwuchs steht im Fokus eines neuen Strategiekonzepts. Der Verein will Talente gezielter entwickeln und zugleich finanziell von Weiterverkaufsbeteiligungen profitieren.


Der FC Schalke 04 erwägt offenbar eine Anpassung seiner Transferstrategie, um junge Talente gezielter zu entwickeln und wirtschaftlich besser zu nutzen. Im Gespräch ist, erst ab der B-Jugend verstärkt Spieler von anderen Vereinen abzuwerben. Ziel sei es, die jungen Profis optimal auf die erste Mannschaft vorzubereiten und gleichzeitig die Trefferquote bei Transfers zu erhöhen.

Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers erklärte gegenüber der WAZ: „Ist es vielleicht sinnvoller, 16- oder 17-Jährige zu verpflichten, die dann nur noch ein, zwei Jahre den Feinschliff auf Schalke bekommen sollen, bevor sie in den Profibereich gehen? Das ist eine strategische Frage.“ Die Talente würden unter Trainer Norbert Elgert den Weg über die U19 gehen. Dort sollen sie sportlich bestmöglich gefördert werden.

In der laufenden Saison durften bereits Talente wie Mika Wallentowitz (17) und Luca Vozar (18) Profiluft schnuppern, etwa im Testspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Auch Spieler wie Vitalie Becker, Peter Remmert, Max Grüger und Mertcan Ayhan profitieren von dieser Einbindung ins Profi-Team. Sportvorstand Frank Baumann betont: „Wir stellen uns konsequent die Frage, wie wir es schaffen, weiter Talente zu entwickeln, die uns irgendwann auch bei den Profis helfen.“

Schalke-Talente als Hebel für sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg

Neben der sportlichen Förderung setzt Schalke weiter auf wirtschaftliche Strategien: Bei Abgängen sollen regelmäßig Weiterverkaufsbeteiligungen vereinbart werden. Rühl-Hamers erklärt: „Ganz bewusst bauen wir Klauseln dieser Art in Transferverträge – insbesondere bei Spielern aus der Knappenschmiede. Das ist ein bewusstes Einnahmemodell.“ So konnte Schalke beim Wechsel von Malick Thiaw von AC Mailand zu Newcastle United zusätzliche Einnahmen generieren. Neben der Ablöse gab es rund 2,5 Millionen Euro durch die Weiterverkaufsbeteiligung und Ausbildungsentschädigungen.

Die Strategie richtet sich nicht nur auf die sportliche Entwicklung, sondern auch auf die finanzielle Stabilität des Vereins. Christina Rühl-Hamers betont: „Junge Spieler sind ein riesengroßer Hebel, den wir in den vergangenen Jahren nicht richtig bedient haben. Damit meine ich nicht teure Verkäufe, sondern die Entwicklung während einer Saison.“ Bereits zuvor haben Verkäufe von Spielern wie Assan Ouédraogo und Taylan Bulut gezeigt, dass Schalke durch den gezielten Verkauf von Nachwuchstalenten finanzielle Spielräume schaffen kann.