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Stärken und Schwächen von Christian Gomis, neuer Stürmer des FC Schalke 04

Christian Gomis
Foto: IMAGO

Rund eine Million Euro soll der FC Schalke 04 an den FC Winterthur überwiesen haben, um Christian Gomis beim Schweizer Erstligisten aus dessen laufendem Vertrag herauszukaufen. Wenn der klamme S04 so viel Geld investiert, bekommt er dafür auch Qualität – oder? Dieser Frage geht Erik Asmussen in der WAZ nach, der sich die vorhandenen Daten zu Gomis‘ Spielweise angesehen hat.


Geboren wurde Christian Gomis im August 2000 im Senegal, wuchs zunächst allerdings im spanischen Almeria an der Mittelmeerküste auf. Mit 15 ging es weiter in die Schweiz, wo Gomis 2018 sein Debüt im Seniorenfußball in der dritten Schweizer Liga gab. Auf seinen drei weiteren Stationen entwickelte er sich immer besser; zuletzt stand er beim FC Winterthur im Rampenlicht, für den er in diesem Februar sein erstes Tor in der Super League erzielte, dem bis zum Saisonende sechs weitere folgten.

In erster Linie ist Gomis Mittelstürmer, hat aber auch schon als Links- oder Rechtsaußen agiert. Laut Daten von Createfootball liegen seine Stärken im Zweikampf, in seiner Dynamik, in den „progressiven Läufen“ sowie – für den FC Schalke 04 sicher nicht ganz unwichtig – in der Verwertung seiner Torchancen.

Christian Gomis
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Gomis in Winterthur: Hohes Tempo, wenig Torgefahr

Dabei soll er vor allem in Umschaltsituationen glänzen, vor allem wegen seines hohen Tempos, aber auch, weil er nie müde wird, seinen Mitspielern zahlreich Läufe anzubieten. Dabei positioniere Gomis sich meist in der Tiefe, was dem von Schalke-Trainer Miron Muslic bevorzugten Fußball sehr entgegenkommt. Obwohl seine Defensivarbeit eher nicht zu seinen Stärken zählt, zeigen die Daten zudem eine hohe Effizienz in defensiven Zweikämpfen.

Natürlich kommt auch Christian Gomis nicht ohne Schwächen aus, welche laut Datenanalyse in den Bereichen Ballannahme, Entscheidungsfindung, dem Kreieren von Chancen sowie in der Präsenz im Strafraum zu finden sein sollen. Insbesondere bezüglich seiner Ballan- und mitnahme offenbaren die Daten wohl eine ausgeprägte Schwäche. Zudem fehle es ihm des Öfteren am nötigen Mut für riskante Pässe, weshalb sein Wert bei der Chancenkreierung unterdurchschnittlich ist. In der gesamten letzten Saison erzeugte Gomis bei immerhin 30 Einsätzen in der Liga keine einzige Großchance für den FC Winterthur.

Gomis war nur selten im gegnerischen Strafraum zu finden, bevorzugte meist die Anwesenheit auf den Außen. Zwar initiiert er mit Ball recht häufig Eins-gegen-Eins-Situationen, setzte sich zuletzt dabei mit 27 Prozent der Fälle auffallend selten durch. Dies war sogar der schwächste Wert aller Spieler der Super League bei begonnenen Dribblings.

So lautet das Fazit der WAZ schließlich: „Der Senegalese ist kein klassischer Mittelstürmer, sondern ein dynamischer Spieler, der sich häufig über die Außenbahn ins Spiel einschaltet und den Ball in vordere Feldzonen trägt.“ Viel Torgefahr habe er bislang nicht erzeugt, weshalb er vorerst wohl eher als Backup für Moussa Sylla dienen wird.