„Vergiftete Komplimente“: So kommentiert die Presse Schalkes Trainerwechsel

Kees van Wonderen verlässt Schalke 04 – doch wie fällt das mediale Echo auf seinen Abschied aus? Zwischen ehrlichen Zitaten, versteckter Kritik und großen Zukunftsfragen spitzt sich die Lage zu.
Nach der offiziellen Bestätigung der Trennung zwischen dem FC Schalke 04 und Kees van Wonderen zum Saisonende äußerten sich verschiedene Medien deutlich – mit einer Mischung aus Verständnis, Kritik und einem kritischen Blick auf die Vereinsstruktur.
Die BILD greift vor allem die Hintergründe rund um die Trennung auf und zitiert Youri Mulder mit den Worten: „Er hat uns ein bisschen den Spiegel vorgehalten.“ Das Boulevardblatt stellt klar, dass van Wonderens Kritik an der sportlichen Führung offenbar nicht unbegründet war. Zudem erinnert BILD an die hohe Trainerfluktuation: „In nur fünf Jahren haben Schalkes Bosse nach Wagner, Baum, Gross, Grammozis, Kramer, Reis und Geraerts nun schon den achten Chefcoach gefeuert.“
Die öffentliche Wertschätzung für den scheidenden Schalke-Coach wird dabei kritisch hinterfragt: „Auffällig, wie Tillmann und Mulder den netten van Wonderen, der viele Schalke-Herzen eroberte, über den königsblauen Klee loben. Komplimente, die vergiftet, weil taktisch wirken…“ Und van Wonderen selbst hinterlässt mit Blick auf seinen Nachfolger eine klare Botschaft: „Ich hoffe, dass der Nächste hier die Rückendeckung bekommt.“
„Die Trainer-Würfel auf Schalke sind gefallen“
Ruhr24 kritisiert die sportliche Bilanz des Niederländers. Zwar sei der Klassenerhalt so gut wie sicher, dennoch heißt es nüchtern: „Der Trainer schaffte zwar mit Schalke 04 den nun so gut wie sicheren Klassenerhalt, doch die Saison verlief insgesamt enttäuschend.“ Hier wird die Trennung also als logische Konsequenz sportlicher Ernüchterung gewertet.
Die Ruhr Nachrichten erinnern daran, dass Kees van Wonderen seinen Abschied bereits direkt nach dem HSV-Spiel angekündigt hatte – inklusive Kritik an der Führung. Die Redaktion formuliert: „Die Trainer-Würfel auf Schalke sind nun auch ganz offiziell gefallen.“
Die WAZ blickt nach vorn und beschreibt die Trennung als Teil eines strategischen Neuanfangs: „Nachhaltiger Erfolg durch eine klare Ausrichtung und Kontinuität auf den wesentlichen Positionen – das ist die Maxime, der sich Vereinsführung und sportliche Leitung für die Zukunft verschrieben haben.“ Insbesondere auf der Trainerposition sei laut WAZ „eine Lösung für den FC Schalke 04 zu finden, die langfristig funktioniert.“