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„In vielen Bereichen verbessert“: Van Wonderen zieht Bilanz

Kees van Wonderen
Foto: IMAGO

Es begann mit einer 0:1-Niederlage in Hannover. Insgesamt 23-mal stand Kees van Wonderen beim FC Schalke 04 an der Seitenlinie. Noch vier Spiele, dann endet die kurze Amtszeit des 56 Jahre alten Niederländers. „Natürlich hätte ich gerne auf Schalke weitergearbeitet, akzeptiere jedoch die Entscheidung“, macht der Chef-Trainer aus seiner Enttäuschung keinen Hehl.


Sein Punkteschnitt auf Schalke liegt bei 1,36 pro Zweitliga-Partie. Damit unterscheidet sich van Wonderens Ausbeute nur geringfügig von der Bilanz seines Vorgängers Karel Geraerts (43), der im Fußball-Unterhaus in 31 Zweitligaspielen durchschnittlich 1,29 Zähler sammelte.

Die Vereinsführung traut van Wonderen nicht zu, den Revierklub wieder in höhere Regionen der Tabelle zu führen. Die Auftritte in der laufenden Saison überzeugten die Verantwortlichen nicht. Zehn Siege und Platz 13 sind offenbar keine Empfehlung für eine Weiterbeschäftigung.

Der Fußballlehrer findet in einer offiziellen Mitteilung Gründe für das mäßige Abschneiden in der laufenden Saison. „Durch einige verletzungsbedingte Ausfälle hat beispielsweise zwischenzeitlich ein Stück weit die Struktur gefehlt“, erklärt van Wonderen. Doch „im Großen und Ganzen“ vertritt er die Ansicht, dass sich die Mannschaft seit seinem Amtsantritt im vergangenen Oktober „in vielen Bereichen verbessert“ habe. „Wir haben weniger Gegentore kassiert, arbeiten intensiver gegen den Ball, haben mehr Ballbesitz“, ergänzt der 56-Jährige.

„Bekomme ich noch heute eine Gänsehaut“

Positiv in Erinnerung bleibt dem Niederländer die Unterstützung durch die zahlreichen Anhänger. „Ich hoffe, dass der Verein schon bald wieder da spielt, wo er hingehört. Das haben vor allem die Fans verdient, sie sind wirklich überragend. Die Heimspiele sind stets ausverkauft, auch auswärts sind alle zwei Wochen zahlreiche Anhänger dabei“, schwärmt van Wonderen. „Wenn ich daran denke, dass uns 25.000 Schalker in Berlin unterstützt haben, bekomme ich noch heute eine Gänsehaut.“

Abgehakt hat er die Saison trotz seines bevorstehenden Abschieds nicht. „Mein Wunsch ist, dass wir uns jetzt alle gemeinsam auf die anstehende Aufgabe in Kaiserslautern und danach auf die weiteren drei Spiele fokussieren“, fordert van Wonderen. Er formuliert Ziele für seine kurze „Abschiedstournee“: „Auf uns warten richtige Kracher und spannende Duelle, in denen wir unseren Fans so viel Freude wie möglich bereiten wollen. Und den einen oder anderen Tabellenplatz würden wir auch noch gerne klettern.“