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„Ich war früher nicht so“: Youri Mulder über Ba und Sylla

Youri Mulder
Foto: IMAGO

Insgesamt 77 Minuten verbrachte Pape Meissa Ba auf dem Rasen des Berliner Olympiastadions. Ganze 14 Mal hatte der 27 Jahre alte Stürmer des FC Schalke 04 beim 2:1-Erfolg gegen Hertha BSC den Ball am Fuß. Doch die wenigen Kontakte reichten, um den siegbringenden Elfmetertreffer durch Kenan Karaman (31) herauszuholen.


Sowohl Ba als auch der aktuell verletzte Moussa Sylla (25) sind eher die Art von Angreifer, die auf Chancen lauern. Beide weisen eine starke Trefferquote auf. In seinen sechs Einsätzen kommt Ba bereits auf vier Torbeteiligungen (je zwei Tore und Assists). Sylla lief bis zu seinem Muskelfaserriss 19 Mal in Liga zwei auf. Bei diesen Einsätzen erzielte der Nationalspieler Malis 13 Treffer und leistete eine Vorarbeit.

Youri Mulder (55) war aus ganz anderem Holz geschnitzt. Von 1993 bis 2002 ging er für Königsblau auf Torejagd. In seinen 202 Partien für den Revierklub trug er sich 43 Mal in die Torschützenliste ein, fabrizierte obendrein 29 Vorlagen. Der heutige Direktor Profifußball nennt den Grund, weshalb er nicht häufiger genetzt habe. „Wenn ich vorm Tor war, war ich immer müde“, zitiert ihn die Recklinghäuser Zeitung.

„Renn‘ nicht so viel“

Mulder berichtet, dass er während des Sieges gegen Hertha BSC mit S04-Kaderplaner Ben Manga (51) über seine Nachfolger in Blau und Weiß gesprochen habe. „Pape Meissa Ba ist genauso wie Moussa Sylla auch der typische Stürmertyp“, urteilt der Niederländer und führt weiter aus: „Ich war früher nicht so, ich musste immer rennen.“ Sein Vater habe ihn stets ermahnt: „Renn‘ nicht so viel.“

Ganz so müde kann Mulder während seiner Zeit als Aktiver jedoch nicht gewesen sein. Immerhin reichte es zu neun Länderspielen für Oranje. Zudem feierte er mit Schalke 1997 den Gewinn des UEFA-Cups und zweimal den Titel im DFB-Pokal (2001, 2002).

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zimbo

Mulder erzielte für Schalke in 177 Bundesligaspielen 32 Tore und war damit ähnlich effizient wie Mathew Hoppe, Raman, Kutucu, Avdijaj, Marica und Co
Trotzdem wurde er auf Schalke neun Jahre lang als „Erfolgsgeschichte“ verkauft.
„Kugelblitz“ Ailton erzielte in 29 BL-Spielen „nur“ 14 Tore und wurde nach einer Saison als „Flop“ weitergereicht.
Auch unter Assauer musste man nicht ALLES verstehen…

Da0 dieser Hype aber 30 Jahre später immer noch ausreicht, um auf Schalke „Verantwoirtlicher“ spielen zu dürfen, ist dagegen ein Treppenwitz.