Interviews

Ebbe Sand will nicht mehr über 2001 reden – erlaubt dann doch Einblicke

Rudi Assauer und Ebbe Sand
Photo by Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Das Thema ist so häufig durchgekaut worden, dass man kaum noch etwas Neues von den Beteiligten erfahren dürfte. Die „Meisterschaft der Herzen“ am Saisonende 2001, als der S04 für vier Minuten glaubte, Deutscher Meister geworden zu sein, ehe der Traum jäh zerstört wurde. Einer der Schalker Spieler von damals möchte auch erst gar nicht darüber reden, als er vom Kicker zu einem anderen Thema befragt wird, gewährt dann aber doch Einblicke in seine Erinnerungen.


Eigentlicher Anlass des Gesprächs, aus dem Sport1 zitiert, war die Besonderheit, dass Ebbe Sand beim letzten Aufeinandertreffen des SSV Ulm und des FC Schalke 04 beide Tore erzielte – die Partie endete 1:1. Erst hatte er die „Spatzen“ mit einem Eigentor in Führung gebracht, kurz vor Schluss erzielte er dann aber selbst noch den Ausgleich für Königsblau. Vor zwei Spieltagen war S04 das erste Mal seitdem wieder in Ulm angetreten.

Ebbe Sand bringt dann selbst die Sprache auf jenen ominösen Mai 2001, indem er äußert, dass er froh sei, nicht dazu befragt zu werden. Woraufhin das Gespräch dann doch bei diesem Thema landet.

„Es war brutal“, erinnert der Däne sich. Man habe ja schon gefeiert, er selbst sei mit 22 Treffern Torschützenkönig geworden (dazu 10 Assists) und zunächst sei „alles super“ gewesen. Der erste Meistertitel seit 43 Jahren war sicher geglaubt worden.

Ebbe Sand 2001 im Parkstadion nach dem Spiel gegen Unterhaching.
Photo by Martin Rose/Bongarts/Getty Images

„Zu viele Emotionen“ für Ebbe Sand

Als dann Patrick Andersson das 1:1 für den FC Bayern beim Hamburger SV erzielte, wodurch diese doch noch an S04 vorbeizogen, hätten „alle geweint“. Großes Gefühlschaos sei das gewesen, von völlig euphoriert in Sekunden ins Tal der Tränen. Insgesamt seien das „zu viele Emotionen“ gewesen.

Vergessen werde er das alles nie, auch, weil er selbst in Dänemark immer wieder auf dieses wahnwitzige Kapitel der Bundesligageschichte angesprochen werde. In seiner Heimat ist Ebbe Sand mittlerweile als Spielerberater tätig. Eine „tolle Saison“ sei es dennoch ohnehin gewesen. Kurz darauf wurde man schließlich noch Pokalsieger. Und, schließt Sand seine Ausführungen: „So ist Fußball“ und das Leben gehe ja dennoch immer weiter, „Gottseidank“.

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