„Libero mit Ball“ – Paul Seguin überzeugt in neuer Rolle
Zum zweiten Mal in Folge hat der FC Schalke 04 kein Gegentor kassiert, dem torlosen Unentschieden beim SSV Ulm aber vor allem im Kellerduell gegen den SSV Jahn Regensburg einen enorm wichtigen 2:0-Sieg folgen lassen. Trainer Kees van Wonderen, der nach nur einem Monat auf Schalke schon wieder mächtig in der Diskussion stand, kann dadurch erst einmal aufatmen. Der niederländische Coach hob nach der Partie einen seiner Spieler hervor.
„Für mich war Paul überragend, er war unglaublich. Er hat das Spiel bestimmt, von rechts nach links“, zitiert die „WAZ“ van Wonderen, der Seguin damit beauftragt hatte, sich bei eigenem Ballbesitz im Spielaufbau zwischen die beiden Innenverteidiger fallen zu lassen. So avancierte der 29-Jährige mit am Ende 131 Ballkontakten zur zentralen Figur und verlieh dem Schalker Spiel auch mit einer Passquote von über 90 Prozent Sicherheit.
Seguin blickt schon auf den HSV
„Es war eine Art Libero mit dem Ball. Ich habe mich in dieser Rolle wirklich wohlgefühlt und es hat der Mannschaft Sicherheit gegeben. Gerade in der letzten Linie ist das Spiel mit dem Ball sehr wichtig. Die Jungs brauchen jemanden, der sich mit dem Ball etwas traut, und genau das ist mein Spiel. Mir ist das heute ganz gut gelungen“, ordnete Seguin seine Leistung zwar durchaus auch positiv ein, wollte denn aber auch nicht zu viel Lob hören.
„Ich brauche keinen Extra-Applaus. Wir haben gegen Regensburg gewonnen, das war eine Pflichtaufgabe. Für ein solches Spiel will ich mich nicht feiern lassen“, so der nominelle Sechser, der schon den Blick auf die kommende Auswärtsaufgabe beim Hamburger SV richtete: „Uns tut der Sieg gut, wir haben etwas Selbstvertrauen getankt. Jetzt wollen wir aber auch auswärts mal so weitermachen und dort ein anderes Gesicht zeigen als zuletzt.“
Seguin hat seine Leistung bemerkenswert sachlich kommerntiert, daran sollten sich Trainer und Schreiberlinge mal ein Beispiel nehmen.
„Überragend“, „unglaublich“ und Co sind nach solch einem Spiel in keinster Weise angemessen.
Gegen einen Gegner ohne Offensive sieht eine Defensive immer recht gut aus.
Immer? Nein ein junges Schalker Supertalent schaffte es sogar gegen diesen „Gegner“ Kackwerte zu liefern. So kam Grüger bei seinen „Sprints“ wieder mal auf beschauliche 27,8 km/h und er gewann EINEN von fünf Zweikämpfen. Das ist auch schon ne Kunst.