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S04 vor finanziellen Herausforderungen – Punktabzug droht

Christina Rühl Hamers, Matthias Tillmann und Ben Manga
Foto: IMAGO

Der FC Schalke 04 hat die Zahlen für das Geschäftsjahr 2024 veröffentlicht. Wegen finanzieller Schwierigkeiten droht dem Revierclub ein Punktabzug – doch die Verantwortlichen zeigen sich kämpferisch.


Der FC Schalke 04 steht erneut vor großen finanziellen Herausforderungen: Sollten die Vereinsverantwortlichen das negative Eigenkapital bis zum Stichtag am 31. Dezember 2024 nicht um mindestens fünf Prozent reduzieren, droht dem Zweitligisten in der Saison 2025/26 ein Punktabzug. Der Verein gibt sich jedoch optimistisch, diese Bedingung erfüllen zu können.

Nach den aktuellen Zahlen weist Schalke ein negatives Eigenkapital von 104 Millionen Euro auf, was sich im Vergleich zu Ende 2023 sogar leicht verschlechtert hat. Trotzdem bleibt Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers zuversichtlich: „Auf Basis der aktuellen Planungen gehen wir davon aus, die vorgeschriebene Verbesserung des Eigenkapitals im Kalenderjahr 2024 zu erreichen.“ Die Verantwortlichen setzen dabei insbesondere auf zusätzliche Einnahmen in der zweiten Jahreshälfte, unter anderem durch den kürzlich erfolgten Transfer von Nachwuchstalent Assan Ouedraogo zu RB Leipzig für rund zehn Millionen Euro.

Trotz der angespannten Finanzlage konnte der Verein einen Teilerfolg verbuchen und seine Gesamtverbindlichkeiten um fünf Millionen Euro auf 162,7 Millionen Euro senken. Auch die Nettofinanzverbindlichkeiten wurden von 128,5 Millionen Euro auf 114,7 Millionen Euro reduziert. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2024 erzielte der Klub Umsatzerlöse von 74,3 Millionen Euro, schloss das Halbjahr jedoch mit einem geringen Fehlbetrag von 600.000 Euro ab.

Schalke fordert Änderungen im Verteilungssystem der TV-Gelder

Die sportliche Situation des Vereins verschärft die wirtschaftlichen Herausforderungen weiter. Die Abstiege aus der Bundesliga in den letzten Jahren führten zu einem drastischen Rückgang der TV-Einnahmen, die aktuell nur noch bei 22 Millionen Euro liegen. Zum Vergleich: In der Abstiegssaison 2020/21 erhielt Schalke noch 77 Millionen Euro aus den Fernsehverträgen. Dies verdeutlicht, wie dringend der Verein den Wiederaufstieg benötigt, um die Einnahmen zu stabilisieren und die Schuldenlast in den Griff zu bekommen. „Die Einnahmen aus der TV-Rechtevermarktung sind ein fundamentaler Bestandteil unserer Planungen“, betont Rühl-Hamers und fordert Änderungen im Verteilungssystem der TV-Gelder.

Dennoch bleibt die finanzielle Situation des Vereins angespannt. Ein Punktabzug könnte die schwierige sportliche Lage zusätzlich erschweren. Schalke arbeitet daher intensiv daran, seine Verbindlichkeiten abzubauen und die Einnahmen langfristig zu stabilisieren, um den Klassenerhalt und den Wiederaufstieg zu sichern.

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