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Bastian Oczipka: Schalke-Abstieg 2021 wie eine „Comedy-Show“

Bastian Oczipka
Foto: imago images

In jener Saison 2020/21 nahm das Unglück seinen Lauf, das bis heute immense Auswirkungen auf den gesamten Verein FC Schalke 04 hat. Dieser spielt nun im zweiten Jahr nur in der 2. Bundesliga, der Spardruck ist enorm. Wie es damals war, als hochdotierte Spieler den Klassenerhalt auf groteske Weise verpassten, darin erinnert sich der beteiligte Bastian Oczipka.


Die Saison hatte schon äußerst düster begonnen. Mit 0:8 verlor die Mannschaft des damaligen Trainers David Wagner zum Auftakt auswärts beim FC Bayern München. Ein nicht zu übersehendes Menetekel für das, was in dieser Katastrophen-Saison noch alles folgen sollte.

Am Ende hatte S04 gerade einmal 16 (!) von 102 Punkten geholt, stieg sang- und klanglos mit der schlechtesten Bilanz seiner langen Bundesliga-Historie ab und musste noch froh sein, nicht die längste Serie ohne Sieg von Lachnummer Tasmania Berlin eingestellt oder gar überboten zu haben.

Schon am 30. Spieltag war man nach einem 0:1 bei Arminia Bielefeld abgestiegen, weshalb der dritte von insgesamt lediglich drei Siegen in der gesamten Saison, am 33. Spieltag ein 4:3 über Frankfurt, nur noch statistische Bedeutung hatte. Davor lagen zwischen dem 1:0 über Köln am 2. Spieltag und dem 1:0 über Augsburg am 28. Spieltag tatsächlich 25 Spiele in Folge ohne Sieg, in denen lediglich 7 Remis eingefahren werden konnten.

Christian Gross
Foto: imago images

Christian Gross löste keine Begeisterung im Kader von S04 aus

Dennoch war man in der nach Namen durchaus gut bestückten Mannschaft zu Beginn der Winterpause nach dem erst 13. Spieltag noch voller Hoffnung, den Abstieg noch vermeiden zu können. Wenn, ja, wenn, erinnert sich Bastian Oczipka, die Vereinsführung dem Team einen fähigen Trainer zur Seite gestellt hätte.

Zuvor waren schon David Wagner und Manuel Baum als Coaches verschlissen worden. Doch schon nach der ersten Teamsitzung unter Nachfolger Christian Gross sei den meisten in der Kabine klar gewesen: „Alles klar, das war’s.“ Auf „irgendwas Geiles“ als Trainer hatten Spieler wie er, dazu die Nachverpflichtungen Sead Kolasinac und Shkodran Mustafi, gehofft. Gross‘ Auftritt hingegen hätte alle Hoffnung zerstört. Vielmehr sei man sich vorgekommen wie in einer „Comedy-Show“ gibt Oczipka weiter preis.

Dabei sei das alles keineswegs lustig gewesen. „Furchtbar“, „beschämend“ und „traurig“ sind die weiteren Vokabeln, die Oczipka für den Verlauf der Saison wählt. Als Christian Gross dann nach nur 2 Monaten Tätigkeit auf Schalke ebenfalls schon wieder gehen musste, war es für die Rettung bereits zu spät. Am Ende stand der erste Abstieg seit rund 30 Jahren – von dem sich der Club trotz zwischenzeitlichem Wiederaufstieg bis heute nicht erholt hat.

Und Bastian Oczipka kann seinerseits so offen sprechen, weil er nach weiteren Station beim 1. FC Union Berlin und Arminia Bielefeld seine Karriere im letzten Sommer beendet hat.

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