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„Ich war nie ein Söldner“: Rückkehrer Sidney Sam wehrt sich gegen Kritik

Sidney Sam
Foto: IMAGO

Damit haben wohl die wenigsten gerechnet: Sidney Sam ist zurück auf Schalke. Der 36 Jahre alte Ex-Profi assistiert künftig Chef-Trainer Karel Geraerts (42). Von 2014 bis 2017 trug Sam das königsblaue Trikot. Doch das Verhältnis zwischen Spieler und Klub war nicht immer ungetrübt.


„Wir haben nach den gestrigen Eindrücken und langen Diskussionen nach dem Auftritt in Köln die Entscheidung getroffen, dass wir Sidney Sam und Kevin-Prince Boateng ab sofort freistellen“, trat der damalige Schalker Sportvorstand Horst Heldt (54) im Mai 2015 an die Öffentlichkeit. Der künftige Geschäftsführer des 1. FC Union Berlin legte nach: „Wir haben das Gefühl, dass das Vertrauensverhältnis nicht mehr gegeben ist. Und wir sind nicht überzeugt davon, dass beide uns in den ausstehenden Spielen gegen Paderborn und Hamburg noch helfen können.“

Doch Sam kehrte noch einmal zurück und lief für Königsblau sowohl in der Bundesliga als auch in der Europa League auf. Im Januar 2017 verabschiedete sich der fünfmalige Nationalspieler zu Darmstadt 98.

Nach dem Ende seiner Karriere als Aktiver 2021 sprach der gebürtige Kieler bei Sport1 ausführlich über seine Zeit bei Königsblau. „Jeder weiß, dass meine Zeit bei Schalke nicht gut war“, erinnerte sich Sam und führte weiter aus: „Das war umso enttäuschender, weil ich in Leverkusen Nationalspieler wurde. Den Wechsel zu den Königsblauen hatte ich mir sicherlich anders vorgestellt.“

„Kapitel Schalke schon enttäuschend“

Am Anfang sei er nur verletzt gewesen, erzählte der frühere Außenstürmer. Muskuläre Probleme sowie eine Oberschenkelblessur zwangen Sam zu einer monatelangen Auszeit. Adduktorenprobleme und eine Sehnenreizung verhinderten immer wieder Einsätze.

Der heute 36-Jährige genoss keinen guten Ruf bei den Fans. Sam rechtfertigte sich in dem Interview: „Die Außendarstellung war sehr negativ. Ich war nie ein Söldner. Aber ich war außen vor und konnte nirgendwohin wechseln, das sah natürlich schlecht aus.“ Letztlich sei „das Kapitel Schalke schon enttäuschend“ verlaufen, resümierte der Deutsch-Nigerianer.

Nun bietet sich Sam auf Schalke eine Chance, sein Image gerade zu rücken.