Ein Abstieg in die 3. LIga wäre natürlich eine Katastrophe für den siebenfachen Deutschen Meister FC Schalke 04 – sportlich und erst recht finanziell. Mit dem unerwarteten Heimsieg gegen den FC St. Pauli hat S04 die Abstiegsgefahr ein wenig gemindert und weiterhin steht an erster Stelle natürlich der Klassenerhalt. Doch auch, falls dieser gelingt, ist die Abschlussplatzierung in der 2. Bundesliga alles andere als irrelevant.
Es geht um sehr konkrete Auswirkungen auf der Einnahmenseite, die von der Endplatzierung in dieser Saison abhängen. Kalkuliert hatte man Einnahmen aus der TV-Vermarktung, die dem FC Schalke 04 zuständen, wenn er am Ende Platz 4 erreicht. Das ist aus heutiger Sicht utopisch, mehr als ein guter Mittelfeldplatz dürfte auch bei sehr gutem weiteren Verlauf der Saison nicht mehr zu erreichen sein.
Verbleibt Schalke bis zum Ende der Saison aber im unteren Drittel, drohen erhebliche Mindereinnahmen gegenüber den vor der Saison kalkulierten. Laut WAZ wären die Erlöse in diesem Fall um einen mittleren einstelligen Millionenbetrag niedriger als die in der Sommerpause angenommenen. Dabei hatten sich die Einnahmen aus den TV-Geldern nach dem neuerlichen Abstieg für den FC Schalke 04 bereits halbiert und lagen zuletzt bei nur noch 21,5 Millionen Euro.
Zu erwartende Mindereinnahmen des FC Schalke schon einkalkuliert
43 Prozent der Summe, die den Clubs zugeteilt werden, werden anhand des sportlichen Erfolges bestimmt, sprich: anhand der Platzierung in der Endtabelle. Der erhoffte Rang 4 ist außer – realistischer – Reichweite. Die Planungen seien bereits entsprechend angepasst worden, ist Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers zum Thema zu vernehmen.
Doch die Mannschaft hat gerade an den nächsten Spieltagen die Gelegenheit, den Schaden so klein wie möglich zu halten. Mehrere Duelle stehen an, in denen es gegen Teams geht, die in der maßgeblichen TV-Tabelle direkt hinter dem FC Schalke 04 rangieren und diesen entweder überholen oder auf Abstand gehalten werden könnten. Dazu zählen Clubs wie die SpVgg Greuther Fürth, Fortuna Düsseldorf und auch der nächste Gegner SC Paderborn.
Es geht also in diesen Partien nicht allein um den Klassenerhalt, sondern auch um die Höhe kommender Einnahmen. Dass die Mannschaft aus sportlicher Warte ohnehin im Prinzip jede Partie gewinnen sollte, ist klar. Nun kommt aber noch die Komponente des variablen Anteils an den TV-Geldern hinzu.