Am 6. März 1954 wurde Harald Anton Schumacher in Düren geboren, somit wird der zweifache Vize-Weltmeister heute 70 Jahre alt. Als Urgestein des 1. FC Köln, für den er 15 Jahre lang das Tor hütete und später sieben Jahre lang dessen Vize-Präsident war, gibt es dennoch eine Verbindung zum FC Schalke 04, bei dem Schumacher für eine Saison Stammtorwart war. Eine Saison von Schalke allerdings, an die alle Beteiligten eher ungerne erinnert werden.
Erst im Alter von 18 Jahren wechselte Harald, genannt „Toni“, Schumacher von seinem Heimatclub Schwarz-Weiß Düren zum großen 1. FC Köln. Das hoffnungsvolle Talent konnte sich zunächst nicht durchsetzen, profitierte aber von einer Verletzung des Stammtorhüters Gerhard Wolz und löste diesen in der Saison 1974/75 ab. Kurz darauf gewann er schon 1977 den DFB-Pokal mit Köln und 1978 sogar das Double.
1979 folgte der Sprung ins Tor der Nationalmannschaft, wo er als Nachfolger von Sepp Maier 1980 Europameister wurde. Zwei Weltmeisterschaften spielte er zudem in den deutschen Farben, beide endeten in einer Finalniederlage. Dass Toni Schumacher nicht auch noch beim schließlichen WM-Triumph von 1990 das deutsche Tor hütete, hatte er sich selbst zuzuschreiben.
Als er 1987 sein Enthüllungsbuch „Anpfiff“ veröffentlichte, endete seine Zeit in der Nationalmannschaft genauso jäh wie jene beim 1. FC Köln.
Abstieg mit Schalke 04, Meisterschaft mit Borussia Dortmund
Das wiederum führte den auch „Tünn“ genannten Keeper zum FC Schalke 04, der ihn trotz seines Buches aufnahm und in 33 der 34 Partien der Saison 1987/88 einsetzte. Mit insgesamt 84 Gegentoren, nur 23 Punkten nach der alten Zwei-Punkte-Regel belegten die Knappen aber trotz der prominenten Unterstützung zwischen den Pfosten am Ende den letzten Platz der Tabelle, noch hinter dem FC Homburg, und stiegen zum dritten Mal aus der Bundesliga ab.
Schumacher ging danach in die Türkei und wurde später Torwarttrainer bei Borussia Dortmund, wo er 1996 noch einmal Deutscher Meister wurde, als er im letzten Saisonspiel noch einmal kurz vor Schluss eingewechselt wurde.
Wie Olaf Thon es fand, dass ausgerechnet Toni Schumacher damals zum FC Schalke 04 wechselte, ist nicht überliefert. Über Thon, den er von der Nationalmannschaft kannte, hatte Schumacher in seinem Buch nämlich geurteilt: „Viele junge Spieler sind faule Säcke. Und ein paar sind dazu noch sträflich dumm. Olaf Thon ist ein Paradebeispiel.“