Interviews

„Wir sind ja nicht blöd“ – Schallenberg läutet den Abstiegskampf ein

Ron Schallenberg
Foto: Getty Images

Er sah von außen zu und konnte nicht eingreifen. Das 1:4-Debakel des FC Schalke 04 am Betzenberg verpasste Ron Schallenberg aufgrund einer Gelbsperre. Der 25-Jährige hatte in der Vorwoche seine fünfte Verwarnung in dieser Saison kassiert. Vor dem Keller-Kracher gegen Eintracht Braunschweig (3. Februar, 13 Uhr) läutet er den Abstiegskampf ein. Es gehe „nur noch darum, die Klasse zu halten“, meint Schallenberg.


Die Niedersachsen treten mit breiter Brust auf Schalke an. Aus den jüngsten vier Spielen holten sie vier Siege. Zum Auftakt der Rückrunde gewannen sie auswärts bei Tabellenführer Holstein Kiel mit 2:1. Lagen die Braunschweiger nach der Hinserie noch sechs Zähler hinter den Königsblauen, so sind sie nach dem vergangenen Wochenende gleichgezogen. „Es ist sehr wichtig, ihnen jetzt einen Dämpfer zu verpassen. Wir brauchen die Punkte gegen einen direkten Konkurrenten sehr dringend“, betonte Schallenberg in einer Medienrunde nach dem Training am Dienstag.

„Wir müssen kompakter verteidigen“

Seit dem Trainerwechsel von Jens Härtel (54) zu Daniel Scherning (40) zeichnen sich die Blau-Gelben durch eine andere Mentalität aus. Mit ihren langen Bällen auf den flinken Rayan Philippe (23) starten sie überfallartige Konter. Das könnte aufgrund der vergleichsweise langsamen Schalker Abwehr für Gefahr sorgen. Das Problem hat auch Schallenberg erkannt. „Wir müssen kompakter verteidigen, das kann man in jedem System schaffen“, erklärte der 25-Jährige. Er sieht Raum für Verbesserungen: „In einzelnen Momenten, etwa in der Box-Verteidigung, müssen wir es besser machen. Ob wir dabei auf eine Fünfer- oder Viererkette, auf ein oder zwei Sechser setzen, das muss der Trainer entscheiden.“

Trotz der deftigen Niederlage in Kaiserslautern gibt sich Schalkes Nummer sechs optimistisch: „Wenn man die Stimmung nach dem Spiel in der Kabine erlebt, muss sich keiner Sorgen machen, dass wir nicht wissen, worum es geht. Keiner will, dass der FC Schalke 04 absteigt.“ Doch es werde ein steiniger Weg bis zum Klassenerhalt. So geht der gebürtige Paderborner davon aus, „dass wir höchstwahrscheinlich bis zum Ende im Abstiegskampf sein werden. Dem müssen wir uns stellen.“ Die Klasse zu halten, genieße absolute Priorität. „Alles andere ist völlig egal.“

Beschönigen möchte er die Situation nicht. „Wir kennen die Tabelle, wir sind ja nicht blöd“, findet Schallenberg deutliche Worte.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
4 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
WolleaufSchalke

Tja, Ron, Einsicht ist der erste Weg zur Besserung.
Allerdings haben wir Fans in den letzten Wochen zu oft diese Lippenbekenntnisse ertragen müssen. Wurde nicht noch vor dem Kaiserslautern-Spiel immer wieder betont, wie wichtig dieses Spiel ist? Die Leistung, die dann kam, war unterirdisch. Weniger reden, denn die Leistung auf dem Platz zählt. Wir Fans wissen mittlerweile, dass die Spieler die Qualität nicht haben. Leidenschaft, Einsatz, Kampf, Wille sind jetzt, mehr denn je, gefragt. Ich erwarte allerdings nichts mehr, zu oft geärgert, zu oft enttäuscht……ich und alle Schalke-Fans erwarten von Euch „nur“ noch den Klassenerhalt und nach dieser Saison eine Grundreinigung unseres Vereins.

Mikhaylischenko

Perfekt geschrieben

Doc.TheodorvonHurz88

Braunschweig ist in einer TopForm wenn die Jungs glauben das wird einfach haben wir schon verloren.

Der ahnungslose

True