Interviews

Gerald Asamoah über seinen Weg aus Ghana zu Schalke 04 und seine Stiftung

Gerald Asamoah
Foto: imago images

Gerald Asamoah ist eines der Urgesteine des FC Schalke 04, dabei ist er nicht nur nicht im Ruhrgebiet, sondern auf einem ganz anderen Kontinent aufgewachsen. Der erst im Alter von 12 Jahren nach Deutschland gekommene Vize-Weltmeister von 2002 hat seine Wurzeln in Ghana nicht vergessen. Bei einem seiner vielen Aufenthalte in seiner Heimat besuchte ihn die WAZ für ein ausführliches Gespräch über sein Leben und sein aktuelles Wirken.


Getroffen hat man sich in Ghanas Hauptstadt Accra, aufgewachsen ist Asamoah allerdings in einem kleinen Dorf nahe der Metropole Kumasi. Seine Großeltern hatten ein Restaurant, weshalb zumindest ausreichende Ernährung für ihn als Kind nie ein Thema war – keine Selbstverständlichkeit in diesem Teil Afrikas. Weil er aber in einem kleinen Dorf aufwuchs, gab es dort nichts anderes zu tun als Fußball zu spielen, was er ausgiebig tat, berichtet der derzeitige Leiter Lizenzspieler des FC Schalke 04 der WAZ

Als er dann nach einer Zeit in einem Internat von Accra aus nach Deutschland zog, wo seine Eltern bereits lebten, kam er in eine völlig unbekannte Welt. Doch der Fußball habe ihn „gerettet“, denn dort konnte er ohne Vorbehalte mitmischen – und seine nicht geringen Künste zeigen. Diese brachten ihm bekanntlich eine Karriere als Profi ein, zunächst bei Hannover 96.

Peter Knäbel und Gerald Asamoah
Foto: imago images

Leben von Asamoah besteht aus mehr als nur Schalke 04

Ein angeborener Herzfehler hätte beinahe seine Karriere vorzeitig beendet, der 1997 entdeckt wurde. Dennoch verpflichtete Rudi Assauer den Spieler für Schalke 04, wofür Asamoah Assauer noch heute dankbar ist, weil mittlerweile Schalke sein Leben ist. Soweit dürfte das meiste allen Schalke-Fans bekannt sein aus dem Leben von Gerald Asamoah.

Dass er aber, nachdem er erfolgreich behandelt worden war, selbst eine Stiftung für herzkranke Kinder gründete, dürfte schon nicht mehr so bekannt sein. Diese ermöglichte bislang Kindern aus dem Ausland eine Operation in Deutschland. Inzwischen ist man dazu übergegangen, die Mediziner nach Ghana einzufliegen, was wesentlich günstiger ist. Die Zahlen dieses Wirkens lesen sich beeindruckend: 20 Kindern wird auf diese Weise pro Woche geholfen. Zusammen mit der Organisation „Kinderherzen e. V.“ und dem medizinischen Team aus Duisburg, das die Eingriffe durchführt, rettet Asamoah auf diese Weise im Wortsinne Leben.

Auch im Kampf gegen Rassismus ist Asamoah aktiv, was wiederum Schalker Anhängern nicht entgangen sein dürfte. In diesem Interview mit der WAZ geht es auch weniger darum, Neues über ihn zu verraten, als seine Gedankenwelt zu seinem Tun kennenzulernen, was darin gut möglich ist.

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